VR kann Kindern helfen, schmerzhafte medizinische Eingriffe zu überstehen

Kinder haben oft Angst und Schrecken vor schmerzhaften medizinischen Eingriffen. Wenn Sie Ihren Kindern jedoch erzählen würden, dass sie während einer ärztlichen Behandlung Cheeseburger im Weltraum schweben sehen, würden sie möglicherweise etwas anders denken.

Gerade wegen der unterschiedlichen Reaktionen von Kindern ist das Stanford Packard Children's Hospital ein Vorreiter bei der Nutzung von Virtual-Reality-Technologie. Als eines der ersten Krankenhäuser des Landes, das eine auf Ablenkung basierende VR-Therapie einführt, bietet das Packard Children's Hospital Kindern unterhaltsame und immersive Erlebnisse, die Ängste und sogar Schmerzen deutlich reduzieren können.

Dies ist nicht das erste Mal, dass das Packard Children's Hospital innovative Methoden einsetzt, um die Sorgen der Patienten zu lindern. Im Jahr 2015 starteten Sam Rodriguez und Thomas Caruso, Mitbegründer des Programms „Child Anxiety Reduction through Innovation and Technology“ (CHARIOT) des Packard Children’s Hospital, erstmals VR-Programme, darunter Unterhaltung am Krankenbett und Entspannungstheater. Das System projiziert ein Großbildvideo auf die Krankentrage des Patienten, sodass dieser auf dem Weg in den Operationssaal einen Film oder ein Musikvideo ansehen kann.

Anfang 2017 brachte das Programm „Innovative Technologie zur Reduzierung von Angstzuständen in der Kindheit“ ein interaktives Spielvideo mit dem Titel „Sevo der Drache“ heraus, das auf eine Leinwand projiziert wird, während ein Patient eine Narkose erhält, sodass Kinder etwas Spaß haben, während sie Medikamente durch eine Maske einatmen.

Die Forscher führen derzeit weitere Studien durch, um festzustellen, welchen Einfluss VR auf das Schmerz- und Angstniveau bei bestimmten Eingriffen hat, und die Ergebnisse sind bisher vielversprechend. Kinder, die in die VR-Welt eintauchten, neigten dazu, während der Behandlung kooperativer und weniger ängstlich zu sein und hatten auch weniger Angst bei Verfahren wie der Blutabnahme.

Die VR-Interventionstherapie wird derzeit in bestimmten Bereichen der Notaufnahme für Sechsjährige des Packard Children’s Hospital eingesetzt und soll bis Ende 2017 auf alle Pflegestationen und Ambulanzen im gesamten Krankenhaus ausgeweitet werden, sogar in der Entbindungsabteilung soll sie zum Einsatz kommen.

Kinder sollten keine Angst vor einem Arztbesuch haben, da manche Erlebnisse dazu führen können, dass ihre Phobie bis ins Erwachsenenalter anhält. Ein weit verbreitetes Beispiel hierfür ist die Angst vor Spritzen. Sie ist einer der Hauptgründe dafür, dass sich viele Erwachsene nicht impfen lassen. Wenn Patienten jetzt eine Behandlung mit einer VR-Brille erhalten, sollten sie eine gewisse Schmerzlinderung erfahren.

Quelle: Spiegelei übersetzt von howstuffworks