Solche Beschwerden hören Endokrinologen häufig von Diabetikern. So ist beispielsweise nach der Diagnose Diabetes die Auswahl an Nahrungsmitteln eingeschränkt, die tägliche Essensplanung gestaltet sich schwierig und die tägliche Energiezufuhr ist unklar. Auch wenn Endokrinologen sich durchaus darüber im Klaren sind , dass die medizinische Ernährungstherapie die Grundlage einer umfassenden Diabetesbehandlung bildet und eine unverzichtbare Maßnahme zur Vorbeugung und Kontrolle in jedem Stadium des Diabetesverlaufs darstellt und dass der Schwerpunkt der Umsetzung auf der Anpassung der Energie- und Nährstoffzufuhr liegt, haben Ärzte in der klinischen Praxis immer noch Schwierigkeiten, Diabetespatienten individuell zu behandeln. Die in diesem Jahr veröffentlichten „Leitlinien für die medizinische Ernährungstherapie bei Diabetes in China (Ausgabe 2022)“ beschreiben die Auswirkungen ernährungsbedingter Faktoren auf Diabetes und helfen Klinikern, die Probleme der medizinischen Ernährungstherapie zu lösen. 1. Energie Frage 1: Welcher Energiebereich ist für Diabetiker geeignet? Für Patienten mit Diabetes sollte ein individueller Energiebilanzplan erstellt werden, um ein ideales Körpergewicht zu erreichen oder zu halten und gleichzeitig den Nährstoffbedarf in verschiedenen Situationen zu decken (B, dringende Empfehlung). Die tägliche Energiezufuhr für erwachsene Diabetiker ist in Tabelle 1 dargestellt. Tabelle 1 Tägliche Energieaufnahme für erwachsene Diabetiker [kJ/kg (kcal/kg)] Hinweis: Gemäß dem von meinem Land vorgeschlagenen Bewertungsstandard für den Body-Mass-Index (BMI) bedeutet BMI ≤ 18,5 kg/m2 Untergewicht, 18,5 kg/m2 < BMI < 24,0 kg/m2 Normalgewicht, 24,0 kg/m2 ≤ BMI < 28,0 kg/m2 Übergewicht und BMI ≥ 28,0 kg/m2 Fettleibigkeit. Frage 2: Helfen kalorienarme/sehr kalorienarme Diäten dabei, den Blutzuckerspiegel von Diabetikern zu regulieren? 1. Kurzfristig (<1 Jahr) kann eine kalorienarme Diät dazu beitragen, Gewicht und Blutzucker bei übergewichtigen/adipösen Patienten mit Diabetes zu kontrollieren (A, dringende Empfehlung). 2. Kurzfristig kann eine sehr kalorienarme Ernährung dazu beitragen, Indikatoren wie Glykohämoglobin, Insulinresistenz und Körpergewicht bei Diabetikern zu verbessern (C, schwache Empfehlung), aber bei den Patienten können Komplikationen wie Hypoglykämie auftreten. Es wird nicht empfohlen, über einen längeren Zeitraum eine sehr kalorienarme Diät einzuhalten (C, dringende Empfehlung). Frage 3: Welche Auswirkungen hat eine intermittierende Energiebeschränkung/kontinuierliche Energiebeschränkung auf den Glukose- und Fettstoffwechsel und das Körpergewicht bei Patienten mit Diabetes? Sowohl die intermittierende als auch die kontinuierliche Energiebeschränkung sind für die Blutzucker- und Gewichtskontrolle bei übergewichtigen/adipösen Diabetikern von Vorteil. Eine intermittierende Energiebeschränkung ist beim Gewichtskontrolle vorteilhafter als eine kontinuierliche Energiebeschränkung (B, schwache Empfehlung). 2. Kohlenhydrate Frage 4: Welchen Einfluss hat die Menge der Kohlenhydrataufnahme auf die Blutzuckerkontrolle, den Insulinspiegel und Risikofaktoren für Komplikationen? Der Anteil der täglichen Kohlenhydrat-Energiezufuhr bei Diabetikern sollte 45–60 % betragen (B, dringende Empfehlung). Eine kohlenhydratarme Ernährung ist für die Blutzuckerkontrolle bei Diabetikern kurzfristig (innerhalb eines Jahres) von Vorteil und kann den Triglycerid- und HDL-Cholesterinspiegel leicht verbessern, ein langfristiger Nutzen wurde jedoch nicht festgestellt (B, schwache Empfehlung). Eine sehr kohlenhydratarme Diät wird für Patienten mit Typ-1-Diabetes nicht empfohlen (C, dringende Empfehlung). Frage 5: Haben Kohlenhydrate aus verschiedenen Nahrungsquellen einen Einfluss auf die Kontrolle des Blutzuckerspiegels, des Insulinspiegels sowie auf Komplikationen und deren Risikofaktoren? Das Ersetzen einiger raffinierter Körner durch Vollkornkohlenhydrate ist für die Kontrolle des Blutzuckers, der Triglyceride und des Körpergewichts von Vorteil (B, dringend empfohlen). Frage 6: Welchen Einfluss haben Gehalt und Quelle von Ballaststoffen (nicht ergänzt oder hinzugefügt) auf die Blutzuckerkontrolle und Komplikationen? Eine ballaststoffreiche Ernährung (25–36 g/d oder 12–14 g/1000 kcal), insbesondere die Sicherstellung einer ausreichenden Aufnahme löslicher Ballaststoffe (10–20 g/d), trägt zur Kontrolle des Blutzuckerspiegels bei Diabetikern bei und senkt die Gesamtmortalität (B, dringende Empfehlung). Frage 7: Welchen Einfluss haben bestimmte Kohlenhydrate (Saccharose, Fructose) auf die Regulierung des Blutzucker- und Insulinspiegels etc.? Die routinemäßige Zugabe von Saccharose zu Patienten wird nicht empfohlen. Der isoenergetische Ersatz/die Erhöhung eines Teils der Kohlenhydrate in der Ernährung durch Saccharose (30–50 g) hat keinen Einfluss auf die Blutzuckerkontrolle oder die Insulinsensitivität (C, schwache Empfehlung); Der isoenergetische Ersatz von Kohlenhydraten durch hochdosierte zugesetzte Fructose >50 g birgt das Risiko einer Erhöhung der Triglyceride (C, schwache Empfehlung). 3. Fett Frage 8: Wie hoch ist die empfohlene tägliche Aufnahme von Nahrungsfett und verschiedenen Fettsäuren für Diabetiker? Es wird empfohlen, dass die tägliche Energiezufuhr durch Nahrungsfette 20–35 % der Gesamtenergie ausmacht. Betonen Sie, dass die Qualität des Fetts wichtiger ist als sein Anteil, begrenzen Sie die Aufnahme gesättigter Fettsäuren und Transfettsäuren und empfehlen Sie, dass die Aufnahme gesättigter Fettsäuren 12 % der Gesamtenergie nicht überschreiten sollte, die Aufnahme von Transfettsäuren 2 % nicht überschreiten sollte und die Aufnahme von mehrfach und einfach ungesättigten Fettsäuren angemessen erhöht werden sollte, um einen Teil der gesättigten Fettsäuren zu ersetzen (B, dringende Empfehlung). Frage 9: Müssen Menschen mit Diabetes ihre Cholesterinaufnahme begrenzen? Die Cholesterinaufnahme von Diabetikern sollte 300 mg/d nicht überschreiten (B, schwache Empfehlung). Frage 10: Ist eine Nahrungsergänzung mit mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren für Patienten mit Diabetes von Vorteil? Die Ergänzung mit mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren trägt dazu bei, den Triglyceridspiegel bei Patienten mit Diabetes zu senken, die Auswirkung auf die Blutzuckerkontrolle ist jedoch unklar (B, dringende Empfehlung). 4. Eiweiß Frage 11: Wie hoch ist das Verhältnis der Proteinaufnahme zur Gesamtenergieaufnahme bei Diabetikern mit normaler Nierenfunktion? Hilft eine erhöhte Proteinzufuhr bei der Kontrolle der Blutfette und des Blutzuckers? Bei Diabetikern mit normaler Nierenfunktion sollte die Proteinzufuhr 15 bis 20 % der Gesamtenergie ausmachen (B, dringende Empfehlung). Eine kurzfristige proteinreiche Diät kann bei übergewichtigen und adipösen Patienten mit Diabetes zur Verbesserung des Körpergewichts, der Blutfette und des Blutzuckers beitragen (B, schwache Empfehlung). Frage 12: Welchen Einfluss haben Molkenprotein und Sojaprotein auf den Blutzucker und das Gewicht von Diabetikern? Molkenprotein fördert die Insulinausschüttung, verbessert den Zuckerstoffwechsel, erhält den Muskelanteil und ist kurzfristig hilfreicher bei der Gewichtskontrolle (D, schwache Empfehlung). Pflanzliches Eiweiß, insbesondere Sojaeiweiß, ist bei der Senkung der Blutfettwerte hilfreicher als tierisches Eiweiß (D, schwache Empfehlung). 5. Vitamine und Spurenelemente Frage 13: Welche Auswirkungen hat eine Vitamin-E-Supplementierung auf Diabetiker? Eine Vitamin-E-Supplementierung kann für Diabetiker mit Hp2-2-Genotyp von Nutzen sein, ihre Sicherheit und langfristige Wirksamkeit müssen jedoch noch untersucht werden (D, schwache Empfehlung). Frage 14: Welche Auswirkungen hat die Einnahme von Folsäurepräparaten auf Diabetiker? Eine Folsäureergänzung kann sich positiv auf die Blutzuckerhomöostase auswirken und die Insulinresistenz verringern (C, schwache Empfehlung). Frage 15: Welche Auswirkungen hat eine Vitamin-D-Ergänzung bei Menschen mit Prädiabetes und Diabetes? Es gibt keine Hinweise darauf, dass eine Vitamin-D-Supplementierung bei Menschen mit Diabetes oder Prädiabetes den Ausbruch von Diabetes verzögern oder den Blutzucker senken kann (C, schwache Empfehlung). Unter bestimmten Umständen kann eine hochdosierte Vitamin-D-Supplementierung den Blutzucker leicht senken, eine routinemäßige Vitamin-D-Supplementierung zum Zweck der Blutzuckersenkung wird jedoch nicht empfohlen (B, dringende Empfehlung). Frage 16: Welchen Effekt hat eine kombinierte Multivitamin- und Mineralstoffpräparatgabe auf Diabetiker? Eine kombinierte Supplementierung mit Multivitaminen und Mineralstoffen kann sich positiv auf den Blutzucker- und Fettstoffwechsel bei Patienten mit Diabetes und Adipositas auswirken, ihre Wirksamkeit muss jedoch noch weiter untersucht werden (C, schwache Empfehlung). Frage 17: Ist eine Chromergänzung bei Diabetes von Vorteil? Chrommangel kann mit dem Auftreten von Diabetes in Zusammenhang stehen, es gibt jedoch keine konsistenten Beweise dafür, dass eine regelmäßige Chromergänzung sich positiv auf die Blutzucker- und Blutfettkontrolle bei Diabetikern auswirkt (C, schwache Empfehlung). 6. Süßstoffe Frage 18: Welche Auswirkungen haben Süßstoffe auf die Blutzuckerkontrolle, Insulin usw.? Die kurzfristige Einnahme kleiner Dosen von Fruktose-Süßstoffen oder Allulose führt bei Erwachsenen mit Diabetes nicht zu einem Anstieg des postprandialen Blutzuckerspiegels (D, schwache Empfehlung). Bei Diabetikern mit erreichter glykämischer Kontrolle hat der Ersatz von Glukose durch Xylitol keinen signifikanten Effekt auf den 2-stündigen postprandialen Blutzucker (C, schwache Empfehlung). Frage 19: Welche Auswirkungen haben nicht-nutritive Süßstoffe auf die Blutzuckerkontrolle, den Insulinspiegel und das Körpergewicht? Nicht-nutritive Süßstoffe wie Steviosid, Sucralose, Aspartam und Saccharin haben keinen signifikanten Einfluss auf das Glykohämoglobin und den Body-Mass-Index bei Patienten mit Diabetes (B, schwache Empfehlung). 7. Alkohol Frage 20: Welche Auswirkungen haben Alkohol und alkoholische Getränke auf die Blutzuckerkontrolle? Alkohol trägt nicht zur Blutzuckerkontrolle bei Diabetikern bei, doch Alkoholkonsum erhöht bei Diabetikern das Risiko einer Hypoglykämie. Für Diabetiker wird der Konsum von Alkohol nicht empfohlen (B, dringende Empfehlung). 8. Phytochemikalien Frage 21: Welchen Einfluss haben sekundäre Pflanzenstoffe wie Polyphenole auf die Blutzuckerregulation bei Diabetikern? Phytochemische Polyphenole können bei der Vorbeugung und Behandlung von Diabetes und seinen Komplikationen hilfreich sein (D, schwache Empfehlung), und Proanthocyanidine können bei der Blutzuckerkontrolle hilfreich sein (B, schwache Empfehlung). Frage 22: Welche Auswirkungen haben Soja-Isoflavone auf Entzündungen und Komplikationen bei Diabetikern? Soja-Isoflavone können sich positiv auf den Blutzucker und die Blutfettwerte bei männlichen Diabetikern auswirken, und die Aufnahme von Soja korreliert negativ mit dem Diabetesrisiko (D, schwache Empfehlung). Referenzen: Abteilung für Ernährung und Stoffwechselmanagement der China Medical Health International Exchange Promotion Association, Abteilung für klinische Ernährung der Chinese Nutrition Society, Abteilung für Diabetes der Chinese Medical Association usw. Chinesische Richtlinien für die medizinische Ernährungsbehandlung von Diabetes (Ausgabe 2022) [J]. Chinesisches Journal für Diabetes, 2022, 14 (9): 881-933. Arrangement: Fu Yujie |
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