Raus aus dem Haus und raus aus dem Stigma: Ein älterer Mann, der einen Schlaganfall erlitten hat, ist auf dem Weg der Besserung

Raus aus dem Haus und raus aus dem Stigma: Ein älterer Mann, der einen Schlaganfall erlitten hat, ist auf dem Weg der Besserung

Onkel Zhou ist 72 Jahre alt und ein pensionierter Chinesischlehrer einer Mittelschule. Im vergangenen Jahr erlitt er aufgrund eines plötzlichen Hirninfarkts eine Halbseitenlähmung der linken Extremität. Obwohl er nach der Rettung außer Lebensgefahr war, war er zum Gehen auf einen Rollator angewiesen. Onkel Zhou war ein fröhlicher und gesprächiger Mensch, der gerne Schach spielte und mit seinen Nachbarn spazieren ging. Nach dem Schlaganfall wurde er schweigsam und wollte nicht einmal mehr das Haus verlassen. Jedes Mal, wenn sein Sohn Xiao Zhou ihn zur Akupunktur oder zum Rehabilitationstraining mitnahm, fand er verschiedene Ausreden, um abzulehnen: „Ich bin in diesem Zustand und die Leute werden mich auslachen, wenn ich ausgehe. Da kann ich genauso gut zu Hause bleiben.“ Xiao Zhou war sehr besorgt und brachte Onkel Zhou in unsere psychosomatische Abteilung. Durch die Kommunikation mit Xiao Zhou erfuhr ich, dass Onkel Zhou durchaus daran interessiert war, gesund zu werden, sich aber wegen der Scham über seine Krankheit vor den Blicken anderer fürchtete. Onkel Zhou war ein wichtiger Lehrer an der Schule und hatte ein starkes Selbstwertgefühl. Aber jetzt braucht er sogar beim Gehen Hilfe. Diese Lücke kann er nur schwer akzeptieren.

Der erste Schritt, um aus dem Kokon auszubrechen: Stelle dich deinen Emotionen und drücke deine Gefühle aus

Onkel Zhous Depression ist nicht nur auf körperliche Beschwerden zurückzuführen, sondern vielmehr auf die psychische Belastung. Ich führte ein offenes Gespräch mit Onkel Zhou und ermutigte ihn, seine innersten Gefühle auszudrücken. Onkel Zhou wollte zunächst nicht mehr sagen, aber unter der geduldigen Anleitung von Xiao Zhou und mir sagte er schließlich seine Meinung: „Ich fühle mich wie ein nutzloser Mensch. Ich kann nicht einmal richtig laufen. Andere werden mich bestimmt auslachen, wenn sie mich so sehen.“

Wir haben es nicht eilig gehabt, ihm zu widersprechen. Stattdessen hörten wir aufmerksam zu und sagten Onkel Zhou: „Deine Gefühle sind normal und viele Menschen machen diese Phase durch. Aber du musst wissen, dass der Schlaganfall nicht deine Schuld ist. Die Genesung ist ein Prozess und wir stehen alle hinter dir.“ Auf diese Weise wurde Onkel Zhou allmählich klar, dass seine Gefühle nicht beschämend waren, sondern dass er sich ihnen stellen und sie akzeptieren musste.

Der zweite Schritt zum Ausbruch aus dem Kokon: Selbstakzeptanz und Selbstbeobachtung

Damit Onkel Zhou sich selbst besser akzeptieren konnte, brachte ich ihn zu einer Selbsthilfegruppe für Schlaganfallpatienten. In der Gruppe traf Onkel Zhou viele ältere Menschen in einer ähnlichen Situation wie er. Einige von ihnen haben sich gut erholt, während andere noch immer hart arbeiten. Ein älterer Mann erzählte: „Früher habe ich mich geschämt, aber später habe ich erkannt, dass es nicht meine Schuld ist, krank zu sein. Entscheidend ist, wie ich damit umgehe.“ Die Gruppenmitglieder berichteten jeweils von ihren eigenen Erfahrungen und begegneten ihnen positiv und optimistisch.

Dies hat Onkel Zhou tief berührt. Für ihn ist der Schlaganfall kein Stigma mehr, sondern ein Teil des Lebens. Er sagte sich: „Ich habe mein Bestes versucht. Ich muss mich nicht wegen der Meinung anderer verleugnen.“

Der dritte Schritt, um aus dem Kokon auszubrechen: Selbstfürsorge und Verzeihen lernen

Während der Behandlung ermutigte ich Onkel Zhou, zu lernen, für sich selbst zu sorgen. Ich gab Onkel Zhou ein Tagebuch und bat ihn, jeden Tag seine Gefühle und Fortschritte aufzuschreiben. Onkel Zhou schrieb in sein Tagebuch: „Ich bin heute 10 Minuten gelaufen. Obwohl ich sehr müde war, habe ich es geschafft.“ Diese Art der Selbstbestätigung ermöglichte es Onkel Zhou, seine Besessenheit von der Vergangenheit allmählich loszulassen und zu lernen, sich selbst zu vergeben.

Schritt 4: Stärkung der familiären und sozialen Unterstützung

Die Unterstützung der Familie ist eine wichtige treibende Kraft für Onkel Zhous Genesung. Xiao Zhou begleitete seinen Vater jeden Tag auf einem Spaziergang. Selbst wenn er nur ein paar Schritte vor dem Haus machte, ermutigte er seinen Vater: „Du bist heute viel sicherer gegangen als gestern.“ Xiao Zhou nahm Kontakt zu Onkel Zhous alten Kollegen und Freunden auf und lud sie oft ein, ihn zu Hause zu besuchen. Die Gesellschaft und Ermutigung alter Freunde gaben Onkel Zhou ein warmes und starkes Gefühl.

Auch die soziale Unterstützung spielt in dieser Zeit eine wichtige Rolle. In Onkel Zhous Gemeinde gibt es ein Rehabilitationszentrum für ältere Menschen, in dem regelmäßig Vorträge und Aktivitäten zur Rehabilitation stattfinden. Nachdem Xiao Zhou seinen Vater mehrmals zur Teilnahme mitgenommen hatte, integrierte sich Onkel Zhou allmählich in diese Gruppe und ergriff sogar die Initiative, seine Rehabilitationserfahrungen mit anderen älteren Menschen zu teilen. Nachdem seine ehemaligen Schüler von Onkel Zhous Situation erfahren hatten, besuchten sie ihn spontan, kümmerten sich um ihn und sprachen mit ihm.

Allmählich änderte sich Onkel Zhous Einstellung. Er begann, das Haus zu verlassen und ergriff die Initiative, um nach einer Behandlung zu fragen. Er sagte: „Ich möchte es versuchen, vielleicht wird es besser.“ In diesem Moment sah ich das Licht in seinen Augen, das die Liebe zum Leben und die Akzeptanz seiner selbst ausdrückte.

Während meiner jahrelangen Arbeit im Krankenhaus habe ich den Kampf unzähliger Patienten mit ihren Krankheiten miterlebt und auch die Schwierigkeiten, mit denen die Patienten und ihre Familien konfrontiert sind, zutiefst miterlebt. Viele ältere Menschen sind aufgrund des Stigmas, das mit ihrer Krankheit verbunden ist, nicht bereit, ihr Zuhause zu verlassen oder lehnen eine Behandlung sogar ab. Diese psychische Belastung beeinträchtigt nicht nur den Genesungseffekt, sondern kann den Zustand auch verschlimmern. Allerdings war Stigma nie eine unzerstörbare Festung, sondern eher ein Nebel, der darauf wartete, vom Morgenlicht durchdrungen zu werden. Für Patienten ist es ein langer und schwieriger Kampf, das Stigma der Krankheit zu überwinden. Aber solange wir uns um sie kümmern, sie unterstützen und ihnen von Herzen Mut machen, können wir ihnen helfen, aus dem Schatten herauszutreten und neue Hoffnung und Lebensmut zu gewinnen.

Lin Xiao, Oberschwester der psychosomatischen Abteilung des Volkskrankenhauses Wenzhou Nr. 7

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