Cognitive Market Research: Pager-Markt erholt sich voraussichtlich um 5,9 % jährlich

Da Mobiltelefone nach und nach zum wichtigsten Kommunikationsmittel der Welt geworden sind, ist die Nachfrage nach Pagern (BP-Geräten) seit ihrem Höhepunkt in den 1990er Jahren stark zurückgegangen und im Grunde verschwunden. Dennoch spielt das kompakte Gerät aufgrund seiner Robustheit und langen Akkulaufzeit in bestimmten Bereichen wie dem Gesundheitswesen und Rettungsdiensten immer noch eine wichtige Rolle.

Ein leitender Chirurg eines bekannten britischen Krankenhauses sagte: „Pager sind die wirtschaftlichste und effizienteste Möglichkeit, Nachrichten an eine große Anzahl von Personen zu senden, ohne dass eine Antwort erforderlich ist.“ Er fügte außerdem hinzu, dass Ärzte und Krankenschwestern im britischen National Health Service (NHS) im Allgemeinen Pager verwenden, um ihre Arbeit zu organisieren, beispielsweise um Ort, Zeit und bestimmte Aufgaben mitzuteilen.

Am Dienstag (Ortszeit) explodierten im ganzen Libanon gleichzeitig Tausende Pager. Mindestens neun Menschen kamen dabei ums Leben, fast 3.000 wurden verletzt. Einem hochrangigen libanesischen Sicherheitsbeamten und einer weiteren Quelle zufolge könnten die Sprengstoffe in dem Gerät von israelischen Geheimdiensten platziert worden sein.

Laut Angaben der britischen Regierung aus dem Jahr 2019 nutzte der NHS damals rund 130.000 Pager, also mehr als ein Zehntel der weltweiten Gesamtzahl; aktuellere Statistiken liegen allerdings noch nicht vor.

In den Notaufnahmen von Krankenhäusern tragen Ärzte im Dienst häufig Pager bei sich. Ein leitender Arzt des NHS wies darauf hin, dass viele Pager über eine Alarmfunktion verfügen, mit der sofort eine Sprachnachricht an das gesamte medizinische Team gesendet werden kann, wodurch eine schnelle Reaktion auf Notfälle gewährleistet wird, was mit Smartphones nicht möglich ist.

Da Pager zudem nicht über moderne Navigationstechnologien wie GPS verfügen, sind sie schwieriger zu orten als Smartphones. Daher waren sie in der Vergangenheit das bevorzugte Kommunikationsmittel für Kriminelle, insbesondere für amerikanische Drogenhändler.

Allerdings sagte der ehemalige FBI-Agent Ken Gray, dass die heutigen Verbrecherbanden mehr Mobiltelefone verwenden und ihre Nummern häufig ändern, was die Verfolgung erheblich erschwere. „Ich weiß nicht, ob heute noch jemand Pager verwendet. Viele Verbrecherbanden sind auf Mobiltelefone umgestiegen, vor allem auf Wegwerfhandys“, sagte er.

Gray arbeitete 24 Jahre lang für das FBI und ist derzeit Professor für Strafrecht und Heimatschutz an der University of New Haven. Er wies darauf hin, dass Kriminelle mit dem technologischen Fortschritt Schritt halten und die neueste Technologie nutzen, um ihre Methoden zur Begehung von Verbrechen zu ändern.

Einem Bericht des Marktforschungsunternehmens Cognitive Market Research zufolge war der globale Pager-Markt einst die wichtigste Einnahmequelle für Unternehmen wie Motorola. Bis 2023 wird sein Marktvolumen jedoch nur noch 1,6 Milliarden US-Dollar betragen. Im Vergleich zum globalen Smartphone-Markt, der Ende 2023 auf 500 Milliarden US-Dollar geschätzt wird, ist das unbedeutend.

Der Bericht weist jedoch auch auf neue Wachstumsbereiche im Pager-Markt hin. Da die Zahl der Patienten im Gesundheitswesen zunimmt, steigt auch der Bedarf an effizienten Kommunikationsmitteln weiter an. Der Pager-Markt wird zwischen 2023 und 2030 voraussichtlich mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 5,9 % wachsen. Nordamerika und Europa sind die beiden größten Pager-Märkte und tragen zu einem Umsatz von 528 Millionen US-Dollar bzw. 496 Millionen US-Dollar bei. (klein)

Von NetEase Technology