Eine weitere wichtige Entdeckung: Können Pilze tatsächlich in den Körper eindringen und Tumore verursachen?

Pilzflora kommt im menschlichen Körper seltener vor als Bakterien, ist aber in den wichtigsten Tumorarten ebenso weit verbreitet und einige dieser Pilze können auch die Behandlung und das Überleben von Krebspatienten vorhersagen.

Über die Entdeckung wird in dieser Ausgabe von CELL berichtet. Pilze können als potenzielle Krebsbiomarker und therapeutische Ziele in der Klinik dienen, was die Koexistenz von Pilzen und Bakterien in der Tumorumgebung unterstreicht.

Im Einzelnen sind die Ergebnisse folgende:

▶Bei Brustkrebspatientinnen war eine höhere Häufigkeit von Malassezia globosa in Tumoren mit einem signifikant kürzeren Gesamtüberleben (OS) verbunden (ein Pilz, der auf der menschlichen Haut häufig vorkommt, von dem aber kürzlich auch gezeigt wurde, dass er das Fortschreiten von Bauchspeicheldrüsenkrebs fördert).

▶ Bei Lungenkrebs waren Aspergillus und Agaricus in Tumoren von Rauchern stärker angereichert als in Tumoren von Nichtrauchern.

▶ Bei Eierstockkrebs hatten Patientinnen mit einem hohen Vorkommen der Gattung Mycosphaeria in ihren Tumoren ein signifikant kürzeres progressionsfreies Überleben (PFS), wobei sich das mediane PFS von 498 Tagen auf 135 Tage verkürzte.

▶ Obwohl bei Melanompatienten die allgemeine Häufigkeit von Pilzen nicht signifikant mit der Wirksamkeit der Immuntherapie in Zusammenhang stand, war bei Non-Respondern eine signifikante Anreicherung von Anthozoales zu verzeichnen.

doi.org/10.1016/j.cell.2022.09.005 (2022).