Es entstehen ständig neue „Waffen“ zur Früherkennung und Behandlung von Lungenkrebs

Anmerkung des Herausgebers: Als die „drei Haupttodesursachen“, die die Gesundheit der Bevölkerung unseres Landes bedrohen, waren koronare Herzkrankheiten, Schlaganfall und Lungenkrebs schon immer die Hauptziele medizinischer Experten. In den letzten Jahren wurden immer mehr neue Technologien und Konzepte zur Diagnose und Behandlung dieser Krankheiten eingesetzt, die den Ärzten dabei helfen, die Lebensspanne zu verlängern und die Lebensqualität von mehr Patienten zu verbessern. Zu diesem Zweck hat People's Daily Online in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Bevölkerungskulturentwicklung der Nationalen Gesundheitskommission eine Reihe von Videoberichten veröffentlicht, um wissenschaftliche Erkenntnisse über Krankheiten und Spitzentechnologien im medizinischen Bereich vorzustellen und einen Ausblick auf zukünftige medizinische Trends zu geben.

Lungenkrebs ist einer der bösartigen Tumoren, die die Gesundheit und das Leben des Menschen am meisten gefährden. Früherkennung und frühzeitige Behandlung sind nach wie vor die wirksamsten Mittel, um die Sterblichkeitsrate bei Lungenkrebs zu senken. Welche neuen Technologien und Methoden stehen aktuell zur Verfügung? Zu diesen Fragen tauschten Tan Fengwei, stellvertretender Direktor der Abteilung für Thoraxchirurgie am Krebskrankenhaus der Chinesischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften, Duan Jianchun, Chefarzt der Abteilung für Onkologie am Krebskrankenhaus der Chinesischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften, Wu Ning, Chefarzt der Abteilung für diagnostische Bildgebung am Krebskrankenhaus der Chinesischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften, und Huo Li, Direktor der Abteilung für Nuklearmedizin am Peking Union Medical College Hospital der Chinesischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften, ihre Ansichten mit den Internetnutzern aus.

Lungenkrebs hat eine hohe Sterblichkeitsrate und frühe Symptome sind nicht offensichtlich

Die Lunge ist wie ein großer Baum, der im menschlichen Körper wächst. Durch das Auftreten von Lungenkrebs verliert der ursprünglich blühende „Baum“ seine Vitalität.

Nach Angaben der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) war Lungenkrebs im Jahr 2020 für 1,8 Millionen der weltweit 9,96 Millionen Krebstodesfälle verantwortlich und lag damit deutlich über anderen Krebsarten.

Die Sterblichkeitsrate bei Lungenkrebs ist hoch

Gemäß den Leitlinien zur Diagnose und Behandlung von primärem Lungenkrebs (Ausgabe 2018) kann Lungenkrebs aus pathologischer und therapeutischer Sicht grob in zwei Kategorien unterteilt werden: nicht-kleinzelliger Lungenkrebs und kleinzelliger Lungenkrebs. Etwa 80 bis 85 % der Fälle sind nicht-kleinzelliger Lungenkrebs, der Rest ist kleinzelliger Lungenkrebs. Sofern nicht anders angegeben, bezieht sich Lungenkrebs auf nicht-kleinzelligen Lungenkrebs. Zahlreiche epidemiologische Studien haben gezeigt, dass zu den Hauptrisikofaktoren für Lungenkrebs Rauchen und Passivrauchen, Luftverschmutzung in Innenräumen, Radonbelastung in Innenräumen, Luftverschmutzung im Freien, berufliche Faktoren, Lungenkrebs in der Familienanamnese und genetische Anfälligkeit zählen.

Tan Fengwei führte aus, dass Lungenkrebs einige Symptome aufweist, wie Husten, Bluthusten, Blut im Auswurf und im Spätstadium auch Schmerzen in einigen Körperteilen verursachen kann. Allerdings sind diese Symptome nicht sehr spezifisch und können auch bei vielen gutartigen Erkrankungen auftreten.

„Symptome allein reichen nicht aus, um Lungenkrebs zu diagnostizieren. Es sind auch viele zusätzliche Untersuchungsmethoden erforderlich“, betonte Tan Fengwei.

Es gibt verschiedene Behandlungsmethoden, die je nach Schwere der Erkrankung ausgewählt werden können.

„Derzeit gibt es viele Methoden zur Behandlung von Lungenkrebs. Wir können die für den Patienten geeignete Methode je nach Art und Schweregrad (Stadium) des Lungenkrebses auswählen“, betonte Tan Fengwei.

Für Patienten mit Lungenkrebs im Stadium I-II ist eine Operation die Behandlung der Wahl. Tan Fengwei sagte, dass bei einer herkömmlichen offenen Brustoperation ein Schnitt von etwa 30 Zentimetern erforderlich sei und bei manchen Schnitten sogar Rippen gebrochen werden müssten. In letzter Zeit wird die minimalinvasive thorakoskopische Single-Port-Chirurgie angewendet, bei der lediglich ein 3–4 cm langer Einschnitt erforderlich ist.

Minimalinvasive thorakoskopische Chirurgie

Auch wenn die chirurgischen Eingriffe zur Entfernung von Tumoren heutzutage immer komplexer werden, werden die Operationsschnitte immer kleiner und die Operationen schneller durchgeführt.

Bei Patienten mit fortgeschrittener Erkrankung, bei denen sich bereits Metastasen gebildet haben und für die eine Operation nicht in Frage kommt, sind Bestrahlung, Chemotherapie, zielgerichtete Therapie und Immuntherapie die Behandlungsstrategien der Wahl.

In diesem Zusammenhang stellte Duan Jianchun vor, dass Strahlentherapie eine Methode ist, bei der physikalische Strahlen verwendet werden, um diese auf die Tumorstelle zu fokussieren und so den Tumor abzutöten. Bei der Chemotherapie handelt es sich im Wesentlichen um eine Form der chemischen Arzneimittelbehandlung, die eher von Internisten beherrscht wird und in den meisten Fällen durch intravenöse Infusionen erfolgt.

Verbesserung des Patientenüberlebens und neue Therapien werden in der klinischen Praxis eingesetzt

Im letzten Jahrzehnt wurden in der klinischen Praxis kontinuierlich zwei neue Antitumortherapien eingesetzt: die zielgerichtete Therapie und die Immuntherapie. Die Immuntherapie dient der Tumorbekämpfung, indem sie die körpereigene Immunfunktion stärkt oder mithilfe verschiedener Methoden die Erkennung und Abtötung von Tumorzellen durch das Immunsystem neu startet. Die zielgerichtete Therapie zielt auf krebszellspezifische Ziele ab und führt eine gezielte und spezifische Hemmung durch, um das Ziel der Tumorbehandlung zu erreichen.

„Durch diese beiden Behandlungsmethoden konnte die Überlebensrate von Lungenkrebspatienten erheblich verbessert werden und die Überlebenszeit von Lungenkrebspatienten wird immer länger“, sagte Duan Jianchun.

Zielgerichtete Therapie und Immuntherapie in der klinischen Praxis

Die Behandlung von Lungenkrebs ist langwierig und kompliziert. Ärzte müssen die Läsionen identifizieren, zwischen gutartigen und bösartigen Tumoren unterscheiden, Behandlungspläne entwickeln und die Wirkung der Behandlung sowie die Entwicklung des Tumors in jedem Stadium genau beurteilen. Dies ist untrennbar mit der nuklearmedizinischen molekularen Bildgebung verbunden. „Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) kann in allen Aspekten der Diagnose und Behandlung von Lungenkrebs eine Rolle spielen.“ Huo Li führte ein, dass PET zur nuklearmedizinischen molekularen Bildgebung gehört und sein derzeitiger wichtigster klinischer Anwendungsbereich die Tumorbildgebung ist. Anhand der Anzahl, des Volumens, des Stoffwechsels und der Veränderungen der inneren Struktur der erkannten Tumoren können Ärzte frühzeitig feststellen, ob der bestehende Behandlungsplan für den Patienten geeignet ist, um die nächste Diagnose und den nächsten Behandlungsplan zu erstellen.

Nuklearmedizinische Molekulare Bildgebungstechnologie

Um die Zahl der Lungenkrebserkrankungen zu senken, sind frühzeitige Prävention und Früherkennung entscheidend

Wu Ning betonte, dass eine frühzeitige Erkennung und Behandlung die wirksamsten Mittel seien, um die Sterblichkeitsrate bei Lungenkrebs zu senken. Wenn Patienten zum Arzt kommen, befinden sich mehr als 60 bis 70 Prozent der Tumoren im mittleren oder späten Stadium. Die Behandlungswirkung ist daher gering und die Fünfjahresüberlebensrate liegt unter 20 Prozent. Handelt es sich jedoch um Stadium I, kann die Fünfjahresüberlebensrate nach der Behandlung 70 oder sogar über 80 Prozent erreichen. Sagte Wu Ning.

Niedrigdosis-Spiral-CT-Screening

Die Niedrigdosis-Spiral-CT ist ein wichtiges Mittel zur Prävention und Früherkennung von Lungenkrebs. Wu Ning erklärte, dass eine niedrige Dosis eine deutliche Reduzierung der bei täglichen Patientenuntersuchungen verwendeten Röntgenstrahlenmenge bedeute, ohne Lungenknötchen und andere Läsionen zu übersehen. Es wurde gezeigt, dass die Niedrigdosis-CT beim Menschen nahezu vernachlässigbare Schäden verursacht und innerhalb des zulässigen Bereichs liegt.

In den letzten Jahren haben Experten weitere Analysemethoden erforscht, um die Genauigkeit der Differentialdiagnose von Lungenknötchen zu verbessern und so eine unnötige Überbehandlung zu vermeiden. Wu Ning hofft außerdem, dass Tumormarker in Zukunft bei der Früherkennung von Lungenkrebs eine größere Rolle spielen werden.