Wird ein Mann nach einer Vasektomie wirklich „weiblich“?

Ein Internetnutzer fragte: „Meine Frau und ich haben bereits ein Baby und planen nicht, noch eins zu bekommen.“ Ich möchte aber auch nicht, dass sie ständig die Antibabypille nimmt oder eine Spirale trägt, deshalb plane ich eine Vasektomie. Aber ich habe gehört, dass eine Vasektomie mich „weiblich“ machen wird? Ist das wahr?

Zunächst einmal möchte ich Ihnen ein Lob aussprechen, denn Sie sind als Mann wirklich rücksichtsvoll gegenüber Ihrer Frau. Ihre Aussage „Männer werden nach einer Vasektomie weibisch“, ist völlig falsch.

Von den Hoden produzierte Spermien müssen durch den Samenleiter zum Penis transportiert werden. Bei der Sterilisation des Mannes werden die Samenleiter durchtrennt und die beiden Enden zusammengenäht. Auf diese Weise kann es beim Samenerguss nicht zum Ausstoß von Spermien kommen und so wird eine Empfängnisverhütung erreicht.

Mit anderen Worten: Eine Vasektomie beim Mann beeinflusst lediglich den Samenerguss, hat jedoch keine Auswirkungen auf andere Funktionen. Männer können immer noch normale Erektionen und Ejakulationen haben.

Darüber hinaus werden männliche sekundäre Geschlechtsmerkmale wie ein ausgeprägter Adamsapfel, eine kräftige Stimme, stärkere Körperbehaarung und ein langer Bart hauptsächlich durch Androgene beeinflusst. Menge, Transport und Verteilung des Androgens haben nichts mit der Ligatur zu tun.

Allerdings handelt es sich bei der Sterilisation des Mannes letztlich um einen invasiven Eingriff, der zwangsläufig gewisse Risiken birgt, über die Sie sich im Klaren sein müssen, bevor Sie fortfahren.