Neues Bluttestverfahren: Mit scharfem Blick Alzheimer erkennen

Autor: Duan Yuechu

Ein neuer Bluttest könnte Ärzten dabei helfen, die Alzheimer-Krankheit schneller und genauer zu diagnostizieren, gaben Forscher am Sonntag (28. Juli) bekannt und werfen damit ein neues Licht auf die Diagnose der Krankheit.

Es war schon immer schwierig festzustellen, ob Gedächtnisprobleme durch die Alzheimer-Krankheit verursacht werden. Normalerweise sind dazu schwer zu beschaffende Gehirnscans oder unangenehme Lumbalpunktionen erforderlich, um die Ansammlung des Proteins Beta-Amyloid, eines der Kennzeichen der Krankheit, zu bestätigen. Bei vielen Patienten erfolgt die Diagnose jedoch ausschließlich auf Grundlage der Symptome und kognitiver Tests.

Labore bieten mittlerweile eine Vielzahl von Tests an, mit denen sich bestimmte Marker der Alzheimer-Krankheit im Blut nachweisen lassen. Wissenschaftler sind davon begeistert, da diese Tests großes Potenzial bergen. Allerdings werden diese Tests derzeit nicht häufig eingesetzt, da den Ärzten nicht genügend Daten vorliegen, um zu entscheiden, welche Tests sie auswählen und wann sie durchgeführt werden sollen. Die US-amerikanische Food and Drug Administration hat solche Tests nicht offiziell zugelassen und eine Kostenübernahme durch die Krankenkassen ist selten.

Dr. Suzanne Schindler, Neurologin an der Washington University in St. Louis, die an der Studie mitarbeitet, fragte: „Welchen Tests können wir vertrauen?“ Während einige davon ziemlich genau sind, „sind andere nicht besser als ein Münzwurf.“

Mit der Entwicklung der Gesellschaft steigt die Nachfrage nach einer Frühdiagnose der Alzheimer-Krankheit. Mehr als 6 Millionen Menschen in den Vereinigten Staaten und viele mehr weltweit leiden an der Alzheimer-Krankheit, der häufigsten Form der Demenz. Seine wichtigsten „Biomarker“ sind Amyloid-Plaques im Gehirn und Knäuel aus abnormalem Tau-Protein, die zum Tod von Neuronen führen.

Die neuen Medikamente Leqembi und Kisunla können die Symptome leicht verlangsamen, indem sie Amyloid aus dem Gehirn entfernen. Allerdings sind sie nur in den frühen Stadien der Alzheimer-Krankheit wirksam und es kann schwierig sein, rechtzeitig nachzuweisen, dass die Patienten für diese Medikamente geeignet sind. Die Messung von Amyloid in der Rückenmarksflüssigkeit ist ein invasiver Eingriff und spezielle PET-Scans zum Erkennen von Plaques sind teuer und die Planung kann Monate dauern.

Selbst Experten haben manchmal Schwierigkeiten festzustellen, ob die Symptome einer Person durch die Alzheimer-Krankheit verursacht werden. „Ich treffe oft auf Patienten, bei denen ich sicher bin, dass sie Alzheimer haben, aber ich mache einen Test und das Ergebnis ist negativ“, sagte Dr. Schindler.

Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass die Diagnose einer Alzheimer-Erkrankung durch Blutuntersuchungen einfacher und schneller sein kann. Bisher wurden Bluttests hauptsächlich in sorgfältig kontrollierten Forschungsumgebungen eingesetzt. Eine neue schwedische Studie mit rund 1.200 Patienten legt jedoch nahe, dass diese Tests auch in stark frequentierten Arztpraxen nützlich sein könnten, insbesondere für Allgemeinmediziner, die zwar mehr Patienten mit Gedächtnisproblemen behandeln, aber über weniger Instrumente verfügen.

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Im Rahmen der Studie wurden Patienten, die ihren Hausarzt oder Facharzt wegen Gedächtnisproblemen aufsuchten, herkömmlichen Untersuchungen unterzogen, Blutproben für Tests abgegeben und zur Bestätigung zu Lumbalpunktionen oder Gehirnscans geschickt.

Die Genauigkeit des Bluttests sei deutlich verbessert worden, berichteten Forscher der Universität Lund am Sonntag (28. Juli) auf der internationalen Konferenz der Alzheimer's Association in Philadelphia. Die Erstdiagnose war bei Allgemeinärzten in 61 Prozent der Fälle und bei Fachärzten in 73 Prozent der Fälle richtig, während die Blutuntersuchung in 91 Prozent der Fälle richtig war. Die Ergebnisse wurden auch im Journal of the American Medical Association veröffentlicht.

Wer sollte also den Alzheimer-Bluttest durchführen? Derzeit können nur Ärzte diese Tests bei Laboren in Auftrag geben. Die Alzheimer's Association entwickelt derzeit Richtlinien und mehrere Unternehmen planen, die Zulassung der FDA einzuholen, um die ordnungsgemäße Anwendung weiter zu klären.

Dr. Schindler betonte, dass diese Tests derzeit für Menschen ohne Symptome, die sich aber Sorgen über Alzheimer in ihrer Familie machen, nicht verfügbar seien, außer im Rahmen einer Forschungsstudie.

Dies liegt zum Teil daran, dass die Ansammlung von Amyloid bereits zwei Jahrzehnte vor dem Auftreten von Gedächtnisproblemen beginnen kann. Für diese Personengruppe gibt es bislang keine wirksamen Präventionsmaßnahmen, die über grundlegende Ratschläge zu gesunder Ernährung, Bewegung und ausreichend Schlaf hinausgehen. Es gibt jedoch laufende Studien, in denen mögliche Behandlungen für Menschen mit hohem Risiko getestet werden. Zu diesen Studien gehören teilweise Blutuntersuchungen.

Diese Reihe von Forschungs- und Erkundungsarbeiten hat uns eine neue Richtung in der Diagnose der Alzheimer-Krankheit eröffnet und uns auch dazu veranlasst, uns auf genauere und bequemere Diagnosemethoden in der Zukunft zu freuen. Man hofft, dass Bluttests in naher Zukunft die Diagnose der Alzheimer-Krankheit revolutionieren werden und mehr Patienten früher eine genaue Diagnose und wirksame Behandlung ermöglichen werden.