Das Geheimnis der Aufwachbehandlung für „vegetative Patienten“ lüften

Das Geheimnis der Aufwachbehandlung für „vegetative Patienten“ lüften

Autor: Xu Long, stellvertretender Chefarzt, Beijing Tiantan Hospital, Capital Medical University

Gutachter: He Jianghong, Chefarzt, Beijing Tiantan Hospital, Capital Medical University

Jedes Jahr fallen Tausende von Menschen auf der Welt aufgrund verschiedener unglücklicher Unfälle und Krankheiten ins Koma und werden zu „Pflanzen“. Viele Menschen sind neugierig auf die Erweckungsbehandlung von „vegetativen Patienten“ und empfinden die Erweckungsbehandlung von vegetativen Patienten als sehr mysteriös. Lassen Sie uns heute einen genaueren Blick darauf werfen und das Geheimnis des „vegetativen Zustands“ und seiner Behandlung zur Erweckung lüften.

1. Was ist ein „vegetativer Zustand“? Was ist eine „Bewusstseinsstörung“?

In der medizinischen Fachwelt im In- und Ausland wurde bereits in den 1970er Jahren ein „anhaltender vegetativer Zustand“ (PVS) definiert, wenn ein Patient aus verschiedenen Gründen ins Koma fiel und dieser Zustand länger als einen Monat anhielt. in der Regel aufgrund eines Schädel-Hirn-Traumas, einer Hirnblutung oder aus anderen Gründen, wie Ertrinken, Infarkt, Ersticken, zerebraler Ischämie und Hypoxie, neuronalen degenerativen Veränderungen usw. Schwere Kopfverletzungen sind die häufigste Ursache. Später, mit der Weiterentwicklung der Technologie zur Untersuchung der Gehirnfunktionen, entdeckte man, dass die Gehirnfunktionen von „vegetativen Patienten“ nicht „stagnierten“. Durch fortschrittliche Testtechnologien wie Neuroimaging und Elektrophysiologie könnten ihre Gehirnaktivitäten entdeckt und durch geeignete Interventionsbehandlungsmaßnahmen ein „Erwachen“ erreicht werden. Daher haben wir in den letzten Jahren den Begriff „vegetativer Zustand“ schrittweise aufgegeben und durch „Bewusstseinsstörungen“ (DOC) ersetzt. Von einer chronischen Bewusstseinsstörung spricht man, wenn man länger als 4 Wochen im Koma liegt. Patienten mit Bewusstseinsstörungen sind nicht in der Lage, eine wirksame funktionale Kommunikation mit der Außenwelt und ihren Familien zu führen. Obwohl sie Nahrung herunterschlucken, einschlafen und aufwachen können, können sie nicht zwischen Tag und Nacht unterscheiden. Sie können zwar ihre Augen bewegen, können die Bewegung ihrer Gliedmaßen jedoch nicht selbstständig steuern. Sie verlieren vollständig die Fähigkeit, für sich selbst zu sorgen, können jedoch grundlegende Überlebensfunktionen des Körpers wie Stoffwechsel sowie Wachstum und Entwicklung beibehalten.

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2. Können Ärzte das Erwachen von Patienten mit Bewusstseinsstörungen feststellen?

Die Beurteilung der Gehirnfunktion bei Patienten mit Bewusstseinsstörungen bleibt ein schwieriges Problem, das die medizinische Gemeinschaft plagt. Die derzeit gängige Praxis besteht darin, eine Kombination aus klinischer Bewertung, bildgebender Bewertung und elektrophysiologischer Bewertung zu verwenden, um das Gehirnfunktionsniveau von Patienten mit Bewusstseinsstörungen umfassend zu bestimmen. Objektiv betrachtet wird dieser Bereich einerseits noch eingehend erforscht, andererseits sind Krankenhäuser und medizinisches Personal gefordert, durch professionelle Tests und Auswertungen der Funktionsprüfgeräte genauere Auswertungsergebnisse zu erzielen. Doch die entscheidende Frage, die sich die Angehörigen der Patienten oft stellen, lautet: „Wird der Patient aufwachen können?“ Leider gibt es derzeit keinen klinischen Indikator, der genau vorhersagen kann, ob ein Patient mit Bewusstseinsstörungen aufwachen wird. Ein realistischerer Ansatz besteht darin, eine angemessene klinische Bewertung, Bildgebung des Gehirns und elektrophysiologische Bewertung durchzuführen und die eigenen Erfahrungen des Arztes zu kombinieren, um Patienten mit Bewusstseinsstörungen geeignete Behandlungspläne zum Aufwachen zu bieten und so den besten Behandlungseffekt zu erzielen.

Wir müssen alle daran erinnern, dass Ärzte innerhalb eines Monats, nachdem ein Patient eine Hirnverletzung erlitten hat, versuchen sollten, kein Urteil über die Hirnfunktion eines Patienten zu fällen und nicht darüber, ob er aufwachen kann. Denn während dieser Zeit werden viele Patienten auf der Intensivstation behandelt oder befinden sich in der Übergangsphase nach der Intensivbehandlung und haben viele Komplikationen, wie beispielsweise eine Lungenentzündung, die die Ergebnisse und die Beurteilung der Funktionstests beeinflussen.

3. Können Patienten mit Bewusstseinsstörungen gerettet werden?

„Können Patienten mit Bewusstseinsstörungen gerettet werden?“ Die Antwort ist natürlich ja. Die Änderung der Bezeichnung von „vegetativer Zustand“ in „Bewusstseinsstörung“ wird Ärzten, Patienten und ihren Angehörigen gewissermaßen mehr Vertrauen geben. In den letzten 20 Jahren haben Forscher herausgefunden, dass einige Patienten, die sich scheinbar in einem „vegetativen Zustand“ befinden, unter bestimmten Bedingungen und durch spezielle Methoden zur Stimulationserkennung bestimmte „Wachreaktionen“ zeigen können, wie z. B. visuelles Verfolgen der Augen, Reaktionen beim Greifen der Gliedmaßen usw. Bei solchen Patienten handelt es sich um Patienten in einem minimal bewussten Zustand (MCS). Immer mehr Studien belegen, dass Patienten in einem minimal bewussten Zustand im Vergleich zu Patienten in einem vegetativen Zustand, deren Zustand schlechter ist, eine höhere Wahrscheinlichkeit haben aufzuwachen und es daher sinnvoller ist, aktiv verschiedene Maßnahmen zur Förderung des Aufwachens zu ergreifen.

4. Welche Behandlungsmethoden gibt es, um Patienten mit Bewusstseinsstörungen „aufzuwecken“?

Objektiv betrachtet gibt es derzeit keine sogenannte „wirksame“ einzelne „aufwachfördernde Behandlung“ für Bewusstseinsstörungen. Aufgrund der Notwendigkeit, eine große Zahl von Patienten mit Bewusstseinsstörungen zu behandeln, haben Klinikärzte jedoch Forschungen und Versuche zur Behandlung von Patienten mit Bewusstseinsstörungen durchgeführt. Zu den wichtigsten Behandlungsmethoden zählen derzeit: medikamentengestützte Therapie (wie Amantadin, Dopamin, Zolpidem usw.), hyperbare Sauerstofftherapie und Neuromodulationstherapie. Darunter spielt die Neuromodulationstherapie eine immer wichtigere Rolle, einschließlich der nicht-invasiven Neuromodulation (nicht-chirurgisch) und der invasiven Neuromodulation (chirurgisch). Zu den nicht-invasiven Neuromodulationsbehandlungen gehören hauptsächlich: transkranielle Magnetstimulation, transkranielle elektrische Stimulation, elektrische Stimulation peripherer Nerven usw.; Zu den invasiven Neuromodulationsbehandlungen gehören hauptsächlich: Tiefe Hirnstimulation, Rückenmarksstimulation, Vagusnervstimulation und andere Operationen. Es ist zu beachten, dass Patienten mit Bewusstseinsstörungen einer individuellen Beurteilung durch professionelle medizinische Einrichtungen unterzogen werden müssen und anschließend entsprechende Behandlungspläne zum Aufwachen erstellt werden müssen. Im Allgemeinen wird die neuromodulatorische Chirurgie als Ergänzung zur konventionellen Behandlung eingesetzt, und den Patienten sollte empfohlen werden, sich zunächst einer konventionellen Rehabilitation und einer nicht-invasiven neuromodulatorischen Behandlung zu unterziehen. Wenn der Bewusstseinszustand nach einer herkömmlichen umfassenden Rehabilitationsbehandlung ein Plateau erreicht und keine weiteren Fortschritte mehr möglich sind, kann eine neuromodulatorische Operation in Betracht gezogen werden. Vor der Operation ist eine sorgfältige individuelle Beurteilung erforderlich, um die geeignete Methode zur neuromodulatorischen Aufwachoperation auszuwählen.

5. Wo sollten Patienten mit Bewusstseinsstörungen behandelt werden?

Angehörige von Patienten mit Bewusstseinsstörungen sagen oft: „Herr Doktor, unser Patient liegt in einem so starken Koma, dass wir es nicht wagen, ihn die Intensivstation (ICU) verlassen zu lassen.“ Tatsächlich ist diese Idee falsch. Ob Patienten mit Bewusstseinsstörungen dauerhaft auf der Intensivstation behandelt werden müssen, muss anhand der individuellen Situation des Patienten beurteilt werden. Wenn beim Patienten lebensbedrohliche Komplikationen auftreten oder er die Unterstützung durch Rettungsgeräte der Intensivstation, wie beispielsweise ein Beatmungsgerät, benötigt, ist eine Behandlung auf der Intensivstation notwendig. Befindet sich der Patient jedoch nicht mehr in Lebensgefahr und leidet er lediglich unter einer chronischen Bewusstseinsstörung, wäre eine weitere Behandlung auf der Intensivstation zum jetzigen Zeitpunkt nicht sinnvoll. Denn in dieser Zeit ist eine umfassende Rehabilitationsbehandlung der Gehirnfunktionen erforderlich, die hyperbare Sauerstofftherapie, Rehabilitation, nicht-invasive Neuroregulation und andere Maßnahmen umfasst. Die Durchführung dieser Behandlungen auf Intensivstationen ist mit zahlreichen Unannehmlichkeiten verbunden, ganz zu schweigen von den hohen Behandlungskosten und dem extrem hohen Risiko einer Kreuzinfektion auf Intensivstationen. Aus unserer Sicht sollte eine umfassende Aufwachtherapie bei Patienten mit Bewusstseinsstörungen auf einen stufenweisen Behandlungsplan ausgerichtet sein und in unterschiedlichen Stationen bzw. medizinischen Einheiten zu unterschiedlichen Zeitpunkten durchgeführt werden. Einfach ausgedrückt: Wenn das Leben des Patienten in Gefahr ist, muss er auf die Intensivstation. Wenn sich der Zustand verbessert und eine Rehabilitationsbehandlung erforderlich ist, sollte der Patient schnell in eine allgemeine Rehabilitationsstation oder ein Rehabilitationskrankenhaus verlegt werden. Wer eine Neuromodulationsoperation benötigt und auf eine konventionelle Rehabilitationsbehandlung nicht gut anspricht, kann in ein Krankenhaus höherer Stufe oder auf eine chirurgische Abteilung mit entsprechenden Operationsvoraussetzungen verlegt werden. Nach erfolgreicher Aufwachbehandlung kann der Patient die funktionelle Rehabilitation entsprechend seiner individuellen Situation gezielt zu Hause fortsetzen.

6. Wie können Patienten mit Bewusstseinsstörungen optimale Behandlungsergebnisse erzielen?

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Behandlung des „vegetativen Zustands“ beim Aufwachen kein Mysterium ist. Allerdings ist die Situation jedes „vegetativen Menschen“ anders. Die Behandlung von Bewusstseinsstörungen ist nicht nur ein systematisches Projekt, an dem mehrere Disziplinen beteiligt sind, sondern erfordert auch eine individuelle Beurteilung auf der Grundlage klinischer Untersuchungen, bildgebender Verfahren und elektrophysiologischer Testergebnisse, um geeignete Behandlungspläne entwickeln zu können. Es sollte auch beachtet werden, dass Bewusstseinsstörungen die schwerwiegendste Schädigung der Gehirnfunktion darstellen und daher mit sehr ernsten Komplikationen einhergehen können, wie beispielsweise Hydrozephalus, paroxysmale sympathische Übererregung, Epilepsie, Unterernährung, Lungeninfektion usw. Jede Komplikation, die nicht richtig kontrolliert wird, beeinträchtigt den endgültigen Behandlungseffekt. Man kann sagen, dass die Behandlung von Patienten mit Bewusstseinsstörungen eine umfassende und systematische Behandlung mit einem deutlichen „Fasseffekt“ ist. Das Vorhandensein jeglicher Mängel führt dazu, dass das Endergebnis unbefriedigend ist. Nur wenn wir alle Aspekte dieser Systemtechnik bestmöglich umsetzen und auf Details achten, können wir optimale Behandlungsergebnisse erzielen.

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