Eine neue Definition gesunder Ernährung? Eine Ernährung, die sowohl für unsere Gesundheit als auch für den Planeten gut ist, aber zu teuer

Wie können wir uns ernähren, um gesund zu bleiben und gleichzeitig die Erde zu schützen?

Im Jahr 2017 waren ungesunde Ernährungsgewohnheiten weltweit für mehr Todesfälle verantwortlich als jede andere Ursache, einschließlich des Rauchens.

Da die Weltbevölkerung weiter wächst und immer mehr Menschen sich westlich ernähren, wird die Nachfrage nach Fleisch, Milchprodukten und Eiern nach Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) bis 2050 um etwa 44 % steigen.

Heute sind weltweit mehr als zwei Milliarden Menschen übergewichtig oder fettleibig, die meisten davon leben in den westlichen Ländern.

Gleichzeitig erhalten 811 Millionen Menschen nicht genügend Kalorien oder Nährstoffe, vor allem in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen.

Reiche Menschen essen zu gut, während arme Menschen nicht genug essen können!

Eine solche Ernährung bringt eine Reihe von Problemen für die Umwelt der Erde und die menschliche Gesundheit mit sich.

1. Ein Viertel der weltweiten Treibhausgasemissionen stammt aus unserem industrialisierten Lebensmittelsystem

2. Es macht 70 % des Süßwasserverbrauchs und 40 % der Landnutzung aus.

3. Die Abhängigkeit von und der Einsatz chemischer Düngemittel zerstören zudem den natürlichen Stickstoff- und Phosphorkreislauf und führen zur Verschmutzung der meisten Flüsse und Küsten.

4. Veränderungen in der globalen Urbanisierung und im Bevölkerungswachstum werden dazu führen, dass die ernährungsbedingten Treibhausgasemissionen zwischen 2010 und 2050 um 80 % ansteigen.

Manche sagen voraus, dass die Welt eine 50-prozentige Chance hätte, das 1,5-°C-Klimaziel (das Klimaziel des Pariser Abkommens) zu erreichen, wenn sich alle Menschen auf der Erde mehr pflanzlich ernähren würden und die Treibhausgasemissionen aus allen anderen Quellen gestoppt würden. Wenn Ernährungsumstellungen mit umfassenderen Veränderungen im Lebensmittelsystem einhergehen, etwa der Reduzierung von Lebensmittelabfällen und der Förderung sauberer Teller, steigen die Chancen, dieses Ziel zu erreichen, auf 67 %.

Zu diesem Zweck veröffentlichte 2019 eine Koalition aus 37 Ernährungswissenschaftlern, Ökologen und anderen Experten aus 16 Ländern (EAT-Lancet Food, Planet and Health Commission) eine Ernährungsstrategie:

Zu einer gesunden Ernährung gehört vorwiegend der Verzehr pflanzlicher Lebensmittel und gelegentlich kleiner Mengen Fleisch oder Fisch. Einzelheiten finden Sie in den Bildern.

Mit dieser Strategie können die Ernährungsbedürfnisse der Menschen gedeckt und gleichzeitig die Umweltbedingungen der Erde berücksichtigt werden.

Menschen, die die EAT-Lancet-Diät befolgen, werden „Flexitarier“ genannt. Für eine durchschnittlich schwere 30-jährige Person mit einer täglichen Kalorienzufuhr von 2.500 Kalorien bedeutet dies, dass sie pro Woche nur 100 g (oder eine Portion) rotes Fleisch essen kann. Das ist weniger als ein Viertel des roten Fleisches, das der durchschnittliche Amerikaner wöchentlich isst.

Hochverarbeitete Lebensmittel wie Erfrischungsgetränke, Tiefkühlgerichte und Fleischrekonstitution sowie Zucker und Fett sollten so weit wie möglich vermieden werden.

Tatsächlich eignet sich dieses Ernährungsmuster sehr gut für wohlhabende Länder, in denen der Fleischkonsum pro Kopf 2,6-mal so hoch ist wie in Ländern mit niedrigem Einkommen. Es liegt auf der Hand, dass solche Ernährungsgewohnheiten nicht nachhaltig sind.

Obwohl es gut aussieht, beträgt der Durchschnittspreis für solch nahrhaftes Essen pro Mahlzeit weltweit etwa 2,84 US-Dollar und kann in den USA sogar 10 US-Dollar erreichen. Für arme Länder ist diese Diät etwas teuer.

Schätzungen zufolge werden durch diese Ernährungsstrategie jährlich indirekt etwa 11 Millionen Menschenleben gerettet.

Leider halten sich die meisten Verbraucher nicht an die Ernährungsrichtlinien!

Würden Sie dieser Diät Ihrer eigenen Gesundheit und dem Planeten zuliebe folgen?

Was die Menschheit essen sollte, um gesund zu bleiben und den Planeten zu retten

doi: 10.1038/d41586-021-03565-5