Wenn wir in der Klinikarbeit auf alkoholkranke Patienten treffen, die eine Narkose benötigen, hören wir immer solche Bitten: „Herr Doktor, geben Sie mir bitte später noch ein Narkosemittel. Normalerweise trinke ich täglich ein Pfund Weißwein, also muss ich gegen Narkosemittel resistent sein.“ Viele Menschen sind der Meinung, dass Menschen, die viel oder über einen längeren Zeitraum trinken, nicht empfindlich auf Narkosemittel reagieren. Sollte also bei alkoholkranken Patienten, die eine Narkose benötigen, die Dosis der Schmerzmittel erhöht werden? Zu den Analgetika, die wir üblicherweise klinisch verwenden, gehören hauptsächlich nichtsteroidale und zentral wirkende Analgetika, wobei zu den zentral wirkenden Analgetika sowohl Opioide als auch Nicht-Opioide zählen. Eine pauschale Aussage darüber, ob die Dosierung verschiedener Schmerzmittel erhöht werden sollte, lässt sich nicht treffen. Die erste sind nichtsteroidale Medikamente, die hauptsächlich die Aktivität der Cyclooxygenase (COX) hemmen, die Synthese von Prostaglandinen bei Entzündungen reduzieren und so die Empfindlichkeit peripherer Nervenenden gegenüber Schmerzreizen verringern und somit eine analgetische Rolle spielen. Bei Patienten, die über einen langen Zeitraum hinweg viel getrunken haben, kann es zu einer Reizbarkeit des Körpers kommen, und die Stoffwechselprodukte des Alkohols regen den Körper zu einer Entzündungsreaktion an. Wenn der Patient zu diesem Zeitpunkt zusätzlichen Entzündungen oder Schmerzreizen ausgesetzt wird, beispielsweise durch eine Operation, kann dies das innere Körpermilieu weiter stören und die Produktion von Prostaglandinen verschlimmern. Aus dieser Perspektive kann bei solchen Patienten während der Anästhesie die Dosierung nichtsteroidaler Analgetika entsprechend erhöht werden, um die Produktion schmerz- und entzündungsfördernder Mediatoren zu verringern und so die Schmerzen des Patienten zu lindern. Die häufigste Nebenwirkung nichtsteroidaler Analgetika sind natürlich gastrointestinale Reaktionen, die zu Magengeschwüren und Magenblutungen führen können. Bei Patienten, die nichtsteroidale Arzneimittel kurzfristig zur Schmerzlinderung einnehmen, ist die Wahrscheinlichkeit gastrointestinaler Reaktionen jedoch relativ gering. Bei zentral wirkenden Analgetika, ob Opioide oder Nicht-Opioide, besteht der Hauptwirkungsmechanismus darin, auf Opioidrezeptoren im zentralen Nervensystem einzuwirken, die Übertragung von Schmerzsignalen durch Neuronen zu verringern, die Übertragung peripherer Schmerzreize an das Gehirn zu verhindern und die Schmerzwahrnehmung und emotionale Reaktion des Gehirns zu verändern. Nicht-opioide Analgetika können außerdem die Wiederaufnahme von Noradrenalin und Serotonin durch Neuronen hemmen, wodurch sich deren Konzentration im synaptischen Spalt erhöht und die hemmende Wirkung auf die Schmerzbahnen verstärkt. Studien haben ergeben, dass die Dichte der Opioidrezeptoren in bestimmten Bereichen des Gehirns bei Patienten mit langfristigem Alkoholmissbrauch abnehmen kann. Noch wichtiger ist, dass Alkohol auch die normale Funktion der Opioidrezeptoren beeinträchtigt und dazu führt, dass diese sich über einen langen Zeitraum in einem Zustand abnormaler Aktivierung oder Hemmung befinden, wodurch die Empfindlichkeit der Opioidrezeptoren beeinträchtigt wird. Es ist jedoch offensichtlich falsch, die Dosierung zentraler Analgetika während einer Narkose ausschließlich auf Grundlage dieser Theorie zwangsweise zu erhöhen. In der klinischen Praxis ist bei der Anwendung von Opioiden selbst bei einigen gesunden Patienten ohne schlechte Angewohnheiten äußerste Vorsicht geboten. Wird die Einnahme von Opioiden übermäßig gesteigert, um die schmerzstillende Wirkung zu verstärken, kann dies zu schwerwiegenden Folgen wie Atemdepressionen führen. Wir alle wissen, dass Alkohol hauptsächlich in der Leber verstoffwechselt wird. Langjähriger Alkoholismus erhöht die Belastung der Leber. In schweren Fällen kann es sogar zu einer Degeneration oder Nekrose der Leberzellen kommen und dadurch die Leberfunktion beeinträchtigen. In der klinischen Praxis häufig verwendete Analgetika werden grundsätzlich über die Leber metabolisiert. Bei einer Leberfunktionsstörung kann das Arzneimittel nicht von der Leber biologisch umgewandelt werden. Dann bleibt die Arzneimittelkonzentration im Blut über einen langen Zeitraum auf einem hohen Niveau, was die Möglichkeit von Nebenwirkungen erhöht und die Gesundheit und Sicherheit des Patienten beeinträchtigt. Tatsächlich können wir bei alkoholkranken Patienten die Dosis der Schmerzmittel geringfügig und mehrfach erhöhen und Antagonisten wie Naloxon vorbereiten. Dabei muss der Anästhesist die Vitalfunktionen des Patienten genau beobachten. Sollten Nebenwirkungen wie Atemdepression, Bewusstseinsveränderungen etc. auftreten, ist die Einnahme des Medikaments sofort abzubrechen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Gleichzeitig können den Patienten spezielle Überwachungsmethoden wie beispielsweise der Bispektralindex (BIS) verabreicht werden. Bei einer Überdosierung von Opioid-Analgetika kommt es zu einer Abnahme der neuronalen Erregungsimpulse und einer Hemmung der zerebralen Kortexaktivität, was zu einer Abnahme des BIS-Wertes führen kann. Wenn hohe Dosen von Analgetika die Schmerzen und Beschwerden des Patienten immer noch nicht lindern können, kann die Anästhesiemethode geändert und eine multimodale Analgesie angewendet werden. Kurz gesagt: Egal, welche Methode der Schmerzlinderung verwendet wird, sie muss unter Wahrung der Gesundheit und Sicherheit des Patienten durchgeführt werden. Zhang Jun, Abteilung für Anästhesiologie, Shijiazhuang Ping An Krankenhaus [Warme Tipps] Folgen Sie uns, hier gibt es viel professionelles medizinisches Wissen, das Ihnen die Geheimnisse der chirurgischen Anästhesie enthüllt~ |
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