Bestrahlte Lebensmittel enthalten radioaktive Strahlung und sind nicht essbar?

Das ist nicht der Fall. Nukleare Strahlung, auch ionisierende Strahlung genannt, schadet dem menschlichen Körper nur dann, wenn die Dosis (d. h. der Wert) der empfangenen ionisierenden Strahlung einen bestimmten Wert erreicht. Die aufgenommene Dosis ist proportional zur Dauer der Exposition im Bereich der ionisierenden Strahlung. Je länger die Zeit, desto mehr ionisierende Strahlung wird empfangen. Ionisierende Strahlung ist in unserem täglichen Leben allgegenwärtig. Je nach Quelle kann man zwischen natürlicher und künstlicher Strahlung unterscheiden. Der Wissenschaftliche Ausschuss der Vereinten Nationen zur Untersuchung der Auswirkungen der atomaren Strahlung (UNSCEAR) berichtete, dass etwa 80 % der Strahlung, der der menschliche Körper ausgesetzt ist, aus der natürlichen Umwelt stammt und fast 20 % von künstlichen Aktivitäten wie medizinischer Strahlung (wie CT-Scans, Röntgenaufnahmen und anderen radioaktiven medizinischen Untersuchungen) herrühren. Unter bestrahlten Lebensmitteln versteht man ein Verarbeitungsverfahren, bei dem Strahlenbehandlungstechnologie zum Sterilisieren, Abtöten von Insekten oder zur Verlängerung der Haltbarkeit von Lebensmitteln eingesetzt wird. Zu den üblichen Strahlungsquellen zählen Gammastrahlen, Elektronenstrahlen und Röntgenstrahlen. Diese Strahlungsquellen erzielen den Sterilisations- und Konservierungseffekt, indem sie die DNA von Mikroorganismen zerstören, wodurch diese ihre Fähigkeit zur Reproduktion verlieren. Bei der tatsächlichen Produktion wird die Bestrahlungsdosis streng kontrolliert. Da in den bestrahlten Lebensmitteln keine Strahlungsrückstände vorhanden sind und keine neuen radioaktiven Stoffe entstehen, können diese bedenkenlos verzehrt werden.

Shi Jianyi, Bachelor der Wuhan-Universität, populärwissenschaftlicher Autor

Qi Gan, stellvertretender Direktor des Notfallkoordinationsbüros für geologische Katastrophen, Chinesisches Institut für geologische Umweltüberwachung (Technisches Beratungszentrum für geologische Katastrophen, Ministerium für natürliche Ressourcen)