Nierenkranke aufgepasst! „Gesundes Öl“ ist in den Nachrichten in aller Munde. Wählen Sie das richtige Speiseöl?

Nierenkranke aufgepasst! „Gesundes Öl“ ist in den Nachrichten in aller Munde. Wählen Sie das richtige Speiseöl?

Autor: Chen Zhou, Abteilung für Nephrologie, Shanghai Changhai Hospital

Gutachter: Mei Xiaobin, Chefarzt, Abteilung für Nephrologie, Shanghai Changhai Hospital

Öl ist ein wesentlicher Bestandteil unserer täglichen Ernährung. Es liefert nicht nur Fett und Kalorien, um unseren Energiebedarf zu decken, sondern verbessert auch das Aroma und den Geschmack von Lebensmitteln, sodass wir mehr Freude am Essen haben. Aber wussten Sie, dass verschiedene Öle unterschiedliche Eigenschaften und Funktionen haben und sich unterschiedlich auf unseren Körper auswirken? Insbesondere bei Patienten mit Niereninsuffizienz ist auf die Wahl des richtigen Öls besonderes Augenmerk zu legen.

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Welches Speiseöl sollten Nierenpatienten also auswählen? Lassen Sie uns zunächst verstehen, wie viel Öl wir täglich zu uns nehmen sollten und was der Unterschied zwischen tierischem und pflanzlichem Öl ist.

Wie viel Öl sollten wir täglich zu uns nehmen?

Die Ausgabe 2022 der „Ernährungsrichtlinien für chinesische Einwohner“ empfiehlt „weniger Salz und weniger Öl“ und Erwachsene sollten nicht mehr als 5 Gramm Salz pro Tag zu sich nehmen. Wie viel Öl sollten wir also täglich zu uns nehmen?

Die Chinesische Gesellschaft für Ernährung empfiehlt den täglichen Verzehr von 25 bis 30 Gramm Speiseöl, was etwa zweieinhalb bis drei Löffeln eines gewöhnlichen weißen Porzellanlöffels entspricht. Sie können auch eine Ölflasche mit Skala verwenden, um die zum Kochen verwendete Ölmenge zu kontrollieren. Diese Menge ist für die meisten Menschen geeignet, auch für Nierenpatienten. Bei Übergewicht, Fettleibigkeit oder abnormalen Blutfettwerten wird jedoch eine Reduzierung auf etwa 20 Gramm pro Tag empfohlen.

1. Warum sollten wir weniger Öl verbrauchen?

Denn zu viel Öl erhöht unsere Kalorienaufnahme, was zu Gewichtszunahme und Fettleibigkeit führt. Gleichzeitig führt zu viel Öl auch zu einem Anstieg unserer Blutfettwerte, was zu Arteriosklerose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen kann. Für diejenigen unter uns mit Nierenproblemen sind Gewichtskontrolle und Blutfettkontrolle sehr wichtige Maßnahmen zum Schutz der Nieren.

2. Wie können wir weniger Öl verbrauchen?

Hier ein paar Tipps für Sie:

(1) Wählen Sie fettarme oder fettfreie Lebensmittel wie Milch, Joghurt, Sojamilch usw.

(2) Wählen Sie leichte oder fettarme Kochmethoden wie Kochen, Dämpfen und Suppe kochen.

(3) Wählen Sie ballaststoffreiche oder wasserreiche Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Vollkornprodukte.

(4) Wählen Sie verschiedene Pflanzenöle zur gemeinsamen Verwendung aus, beispielsweise Olivenöl, Rapsöl, Erdnussöl usw.

(5) Wählen Sie eine angemessene Menge an Nüssen oder Samen, wie Walnüsse, Erdnüsse, Leinsamen usw.

Wenn Sie diese Tipps befolgen, können Sie Ihre Fettaufnahme besser kontrollieren und Ihre Nierengesundheit schützen.

Ist tierisches Öl oder Pflanzenöl besser?

Bei der Auswahl des Speiseöls müssen wir sorgfältig zwischen tierischen und pflanzlichen Ölen unterscheiden. Unter tierischem Öl versteht man Öl, das aus tierischen Fetten oder Milchfetten wie Schweineschmalz, Rindertalg, Hammeltalg, Hühnerfett, Sahne usw. gewonnen wird. Pflanzliche Öle werden aus den Samen oder Früchten von Pflanzen gewonnen, wie beispielsweise Olivenöl, Rapsöl, Erdnussöl, Maisöl, Leinöl usw.

Aus ernährungsphysiologischer Sicht liegt der Hauptunterschied zwischen tierischen und pflanzlichen Ölen in der Art und dem Anteil der enthaltenen Fettsäuren. Fettsäuren sind die Grundbausteine ​​des Fettes und lassen sich entsprechend ihrer chemischen Struktur in gesättigte und ungesättigte Fettsäuren unterteilen. Als gesättigte Fettsäuren werden Fettsäuren ohne Doppelbindungen bezeichnet, die bei Raumtemperatur normalerweise fest sind, wie beispielsweise Schmalz und Butter. Ungesättigte Fettsäuren besitzen eine oder mehrere Doppelbindungen und sind bei Zimmertemperatur meist flüssig, wie beispielsweise Olivenöl und Rapsöl.

Welche Auswirkungen haben gesättigte und ungesättigte Fettsäuren auf unseren Körper? Gesättigte Fettsäuren gelten allgemein als „schlechte Fette“, da sie den LDL-Cholesterinspiegel (Low-Density-Lipoprotein) im Blut erhöhen, der allgemein als „schlechtes Cholesterin“ bezeichnet wird, und dadurch das Risiko für Arteriosklerose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigern. Im Gegensatz dazu gelten ungesättigte Fettsäuren als „gute Fette“, da sie den HDL-Cholesterinspiegel (High-Density-Lipoprotein) im Blut erhöhen, der allgemein als „gutes Cholesterin“ bekannt ist, und dadurch das Risiko von Arteriosklerose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringern.

Allerdings sind nicht alle ungesättigten Fettsäuren gleich. Je nach Position und Anzahl der Doppelbindungen können ungesättigte Fettsäuren in einfach ungesättigte Fettsäuren (MUFA) und mehrfach ungesättigte Fettsäuren (PUFA) unterteilt werden. MUFA bezeichnet ungesättigte Fettsäuren mit nur einer Doppelbindung. Sie können den Gesamtcholesterinspiegel und das LDL-Cholesterin senken und gleichzeitig den HDL-Cholesterinspiegel aufrechterhalten oder erhöhen, was sich positiv auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit auswirkt. Zu den Ölen, die reich an MUFA sind, gehören Olivenöl, Rapsöl, Teeöl usw.

PUFA bezeichnet ungesättigte Fettsäuren mit zwei oder mehr Doppelbindungen, die weiter in ω-3-Fettsäuren und ω-6-Fettsäuren unterteilt werden können. Omega-3-Fettsäuren und Omega-6-Fettsäuren sind für den menschlichen Körper essentielle Fettsäuren, das heißt, der menschliche Körper kann sie nicht selbst synthetisieren und muss sie über die Nahrung aufnehmen. Sie spielen im menschlichen Körper viele wichtige Rollen: Omega-3-Fettsäuren können den Triglyceridspiegel (TG) im Blut senken, Thrombosen reduzieren, Entzündungsreaktionen hemmen, das Nervensystem und das Sehvermögen schützen usw.; Omega-6-Fettsäuren können den Blutdruck regulieren, die Hautgesundheit fördern, die Immunität stärken usw.

Zu den Ölen, die reich an Omega-3-Fettsäuren sind, zählen Leinsamenöl, Sesamöl, Walnussöl usw., während zu den Ölen, die reich an Omega-6-Fettsäuren sind, Maisöl, Erdnussöl, Sojaöl usw. gehören.

Welche PUFA sollten wir also wählen? Der Schlüssel liegt im Verhältnis von Omega-3-Fettsäuren zu Omega-6-Fettsäuren. Generell benötigt der menschliche Körper ein Verhältnis von Omega-3-Fettsäuren zu Omega-6-Fettsäuren zwischen 1:1 und 1:4. Aufgrund der veränderten Ernährungsstruktur moderner Menschen neigen wir dazu, zu viele Omega-6-Fettsäuren zu uns zu nehmen und einen Mangel an Omega-3-Fettsäuren zu haben. Dies führt zu einer Zunahme von Entzündungsfaktoren im Körper und verursacht verschiedene chronische Krankheiten. Daher sollten wir die Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren entsprechend erhöhen und die Aufnahme von Omega-6-Fettsäuren reduzieren.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Pflanzenöle im Vergleich zu tierischen Ölen gesünder sind, da sie mehr ungesättigte Fettsäuren enthalten und das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken können. Unter den Pflanzenölen sollten wir Öle wählen, die reich an MUFA oder Omega-3-Fettsäuren sind, wie Olivenöl, Rapsöl, Leinsamenöl usw.

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Welche Eigenschaften haben verschiedene Pflanzenöle?

Neben dem Verständnis des Unterschieds zwischen tierischen und pflanzlichen Ölen müssen wir auch die Eigenschaften und Verwendungsmöglichkeiten verschiedener pflanzlicher Öle verstehen. Da verschiedene Pflanzenöle unterschiedliche Nährstoffgehalte, Geschmäcker, Farben, Stabilitäten und Rauchpunkte aufweisen, wirken sich diese Eigenschaften auf ihre Wirksamkeit und Sicherheit bei der Verwendung beim Kochen aus. Als nächstes werfen wir einen Blick auf die Eigenschaften mehrerer gängiger Pflanzenöle.

1. Olivenöl: Olivenöl wird aus Oliven gewonnen und ist reich an MUFA, die das Risiko von Herzerkrankungen senken. Ein Esslöffel Olivenöl enthält in der Regel weniger als 1 mg Natrium, weniger als 1 mg Kalium und keinen Phosphor und ist daher für uns Nierenpatienten geeignet. Allerdings ist Olivenöl nicht hochtemperaturbeständig (Rauchpunkt 190°C) und nicht zum Braten geeignet. Es wird oft als Gemüsesalatdressing verwendet, um kalten Gerichten Geschmack zu verleihen. Olivenöl hat ein leichtes, fruchtiges Aroma, das den Gesamtgeschmack von Speisen verbessert.

2. Rapsöl: Rapsöl wird aus Raps gewonnen und ist reich an Omega-3-Fettsäuren und Omega-6-Fettsäuren, die sich positiv auf Gehirn und Herz auswirken. Darüber hinaus enthält es kein Phosphor und Kalium und hat einen niedrigen Gehalt an gesättigten Fettsäuren, sodass es für den Verzehr durch Menschen mit Nierenproblemen besser geeignet ist. Rapsöl hat einen hohen Rauchpunkt von etwa 205 °C und eignet sich daher zum Kochen und Backen. Der Nachteil ist, dass es nicht sehr angenehm schmeckt.

3. Erdnussöl: Erdnussöl wird aus Erdnüssen hergestellt und ist reich an Omega-6-Fettsäuren. Erdnussöl hat einen starken Geschmack und einen sehr hohen Rauchpunkt (225 °C), wodurch es sich sehr gut zum Braten und Pfannenrühren eignet.

4. Leinsamenöl: Leinsamenöl wird aus Leinsamen hergestellt und ist reich an Omega-3-Fettsäuren und Omega-6-Fettsäuren. Allerdings ist Leinöl nicht hochtemperaturbeständig (Rauchpunkt 107°C), sodass es in der Regel nicht zum Kochen verwendet wird. Es wird hauptsächlich zur Herstellung von Gemüsesalaten oder zum Würzen von gedünstetem Gemüse verwendet. Beachten Sie, dass Leinöl leicht ranzig werden kann und im Kühlschrank aufbewahrt werden sollte.

5. Maisöl: Maisöl wird aus Maiskeimen gewonnen, ist günstig, hat einen hohen Rauchpunkt (232 °C) und eignet sich zum Braten. Viele Fast-Food-Ketten verwenden Maisöl zum Frittieren von Pommes Frites. Maisöl enthält viel gesättigtes Fett und Omega-6-Fettsäuren, die sowohl „gute Fettsäuren“ als auch „schlechte Fettsäuren“ enthalten.

6. Kokosöl: Kokosöl wird aus reifen Kokosnusskernen oder Kokosnussfleisch gewonnen. Es enthält eine große Menge gesättigter Fettsäuren (90 %), die das Risiko von Herzerkrankungen erhöhen und nicht empfohlen werden. Kokosöl wird häufig zur Herstellung von Desserts oder Gewürzen usw. verwendet.

7. Baumwollsamenöl: Baumwollsamenöl wird aus Baumwollsamen hergestellt und enthält viel gesättigtes Fett, das das Risiko von Herzerkrankungen erhöht und nicht empfohlen wird. Baumwollsamenöl wird häufig in Salatdressings und Mayonnaise verwendet. Beim Kauf von Lebensmitteln sollte jeder die Nährwertkennzeichnung und die Zutatenliste der Rohstoffe sorgfältig prüfen, um den Verzehr dieser Ölsorte zu vermeiden.

Die Wahl des Speiseöls ist ein Problem, mit dem wir täglich konfrontiert werden, aber nicht jeder kann damit gut umgehen. Für Nierenpatienten ist die Wahl des Speiseöls eine Wissenschaft für sich. Sie müssen entsprechend ihrer spezifischen Situation ein geeignetes Speiseöl auswählen und die Ölaufnahme angemessen kontrollieren, um die Gesundheit der Nieren und des Herz-Kreislauf-Systems zu schützen.

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