Schluss mit dem Missverständnis der Asthmaprävention und -behandlung

Schluss mit dem Missverständnis der Asthmaprävention und -behandlung

Autor: Wang Wen, Chefarzt, Beijing Chaoyang Hospital, Capital Medical University

Gutachter: Huang Kewu, Chefarzt, Beijing Chaoyang Hospital, Capital Medical University

Asthma bronchiale (kurz „Asthma“) ist eine chronische Erkrankung der Atemwege. Durch eine standardisierte Behandlung und Betreuung können die Asthmasymptome gut in den Griff bekommen werden. Derzeit gibt es noch einige Missverständnisse hinsichtlich der Prävention und Behandlung von Asthma. Nur durch die Beseitigung dieser Missverständnisse und eine gezielte Prävention und Behandlung können wir die soziale Belastung durch Asthma verringern.

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Mythos 1: Inhalationsmedikamente machen abhängig und sollten nicht über einen längeren Zeitraum angewendet werden

Asthma ist eine „chronische Entzündung der Atemwege“. Diese Art von „Entzündung“ ist nicht dasselbe wie die Entzündung, die durch eine bakterielle oder virale Infektion verursacht wird, von der wir normalerweise sprechen, und Antibiotika sind bei der Behandlung dieser Art unwirksam. Das derzeit beste Medikament zur Behandlung dieser „Entzündung“ sind Glukokortikoide. Im Vergleich zu oralen und intravenösen Hormonen ermöglicht die inhalative Hormontherapie den Medikamenten, die lokalen Atemwege besser zu erreichen und dadurch eine „entzündungshemmende Wirkung“ auszuüben, während die Nebenwirkungen deutlich reduziert werden. Aus diesem Grund gelten in den Leitlinien zur Diagnose und Behandlung von Asthma im In- und Ausland inhalierte Hormone als bevorzugte Behandlungsoption für Asthma.

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Inhalative Glukokortikoide zeichnen sich durch eine geringe Dosierung, eine direkte Wirkung auf die Zielorgane (Herde der Atemwegsentzündung), eine entzündungshemmende Wirkung nach dem Motto „doppelte Wirkung mit halbem Aufwand“ und wenige Nebenwirkungen aus. Das bei der Behandlung verwendete Hormon unterscheidet sich völlig von systemischen Kortikosteroiden. Es handelt sich um ein lokales Hormon, das für die Langzeitanwendung unbedenklich ist. Daher ist die Inhalationsmethode zur Behandlung von Asthma sicher und wirksam und führt nicht zum sogenannten „Suchtproblem“, insbesondere bei Patienten, die über einen längeren Zeitraum Glukokortikoide durch Inhalation anwenden müssen. Im Gegensatz zu systemischen Medikamenten verursacht es normalerweise keine offensichtlichen systemischen Nebenwirkungen. Allerdings ist zu beachten, dass die Hormondosis nicht beliebig erhöht werden kann und die Wirksamkeit umso besser ist, je höher die Dosis der inhalierten Hormone ist. Bei Asthmapatienten, deren Symptome nicht gut unter Kontrolle sind, sollte die Hormondosis nicht blind erhöht werden, sondern es sollte ein Kombinationsmedikament eingesetzt werden. Eine langfristige Inhalation von Kortikosteroiden mittels Vernebelung ist nur bei einer Verschlechterung der Symptome geeignet und kann nicht zur langfristigen Erhaltungstherapie eingesetzt werden.

Mythos 2: Asthma kann „geheilt“ werden

Derzeit gibt es keine Heilung für Asthma. Solange sie eine standardisierte Langzeitbehandlung erhalten, können 80 % der Asthmapatienten ihr Leiden langfristig gut unter Kontrolle bringen und wie normale Menschen leben, arbeiten und studieren. Asthma ist eine chronische Entzündung der Atemwege. Auch bei angemessener Kurzzeitbehandlung klingen die Symptome nicht sofort ab und können lange (sogar lebenslang) anhalten. Daher müssen Patienten über einen langen Zeitraum regelmäßig und kontinuierlich Medikamente einnehmen, um den Zweck einer „langfristigen entzündungshemmenden Wirkung“ zu erreichen und Asthmaanfälle zu vermeiden. Darüber hinaus sollte der Behandlungsplan kontinuierlich an den Grad der Asthmakontrolle angepasst werden. Mit der Weiterentwicklung der Behandlungsmethoden und der Einführung neuer biologischer Wirkstoffe ist refraktäres Asthma nicht mehr „refraktär“ und schweres Asthma nicht mehr „schwer“. Auch eine aktive Behandlung kann die Erkrankung gut in den Griff bekommen.

Mythos 3: Alle Asthmapatienten keuchen, und wenn sie nicht keuchen, haben sie kein Asthma

Wenn es um Asthma geht, haben viele Menschen immer noch den Eindruck, dass Patienten in Filmen und Fernsehsendungen unter „Kurzatmigkeit und Atembeschwerden“ leiden. Tatsächlich sind diese Symptome typische Manifestationen eines akuten Asthmaanfalls. Manche Patienten husten nur ohne Keuchen und haben ständig trockenen Husten. Manche Patienten husten nicht einmal, sondern verspüren lediglich ein Engegefühl in der Brust und Unbehagen. Dies sind alles Manifestationen von Asthma. Auch das Asthma bronchiale mit Engegefühl in der Brust ist eine besondere Form des Asthmas, während sich das Asthma bronchiale mit Husten oft als nächtlicher Husten und Reizhusten äußert. Husten ist die einzige oder wichtigste klinische Manifestation. Der Patient weist kein offensichtliches Keuchen auf, sodass die Diagnose leicht als Bronchitis fehldiagnostiziert wird. Bei 30 bis 40 % der Patienten mit Asthma bronchiale entwickelt sich schließlich ein typisches Asthma. Durch die frühzeitige Inhalation von Glukokortikoiden können Entzündungen eingedämmt und die Wahrscheinlichkeit, dass sich aus einem Asthma bronchiale ein typisches Asthma entwickelt, wirksam verringert werden.

Mythos 4: Lindernde Medikamente werden nur bei akuten Asthmaanfällen eingesetzt und sind zu anderen Zeiten nicht notwendig.

Asthma ist eine chronische Erkrankung, die nicht von alleine lindert und zu Rückfällen neigt. Daher ist es wichtig, das Asthma gut selbst zu behandeln. Die Nichteinnahme von Medikamenten im Normalfall und die Verwendung von Notfallmedikamenten nur bei akuten Anfällen trägt nicht zur Asthmakontrolle bei. Vielmehr ist es ein wichtiger Faktor für das Wiederauftreten und die Verschlimmerung von Asthma. Asthma ist eine Erkrankung, die in jedem Alter auftreten kann. Viele Menschen glauben, dass die Asthmasymptome bei Kindern mit zunehmendem Alter allmählich verschwinden. Dies ist jedoch ein weit verbreiteter Irrtum. Tatsächlich können bei Kindern mit schwerem Asthma, die keine standardisierte Behandlung erhalten, die Asthmasymptome bis ins Erwachsenenalter oder ins hohe Alter anhalten und sich bereits in einem frühen Stadium zu einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung entwickeln. Bei Kindern mit leichterem Krankheitsverlauf und besserer Kontrolle können die Asthmasymptome zwar nach der körperlichen Entwicklung von selbst verschwinden, dennoch erkranken 50 % der Patienten erneut an der Krankheit. Daher ist es wichtig, Asthma zu behandeln und zu überwachen.

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Mythos 5: Asthma ist ansteckend

Umweltfaktoren haben einen erheblichen Einfluss auf Asthmapatienten. Daher ist die aktive Identifizierung von Allergenen oder anderen Auslösern von Asthmaanfällen bei Patienten von großer Bedeutung für die Prävention und Behandlung von Asthma. Bei einigen Asthmapatienten mit eindeutigen Asthma auslösenden Faktoren ist eine Heilung ohne Medikamente möglich, sofern sie den Kontakt mit diesen Asthma auslösenden Faktoren wirksam vermeiden. Wenn die Symptome gut unter Kontrolle sind, verursachen Verhaltensweisen wie körperliche Betätigung bei den Patienten keine Asthmasymptome. Darüber hinaus können virale Infektionen der Atemwege (wie Grippe, Erkältung usw.) zwar Asthmaanfälle auslösen, Asthma selbst ist jedoch nicht ansteckend. Asthma tritt manchmal gehäuft auf, was oft mit genetischen Faktoren zusammenhängt. Insbesondere bei Asthmapatienten im akuten Anfallsstadium kann körperliche Betätigung Asthmasymptome auslösen oder verschlimmern. Daher wird für solche Patienten körperliches Training nicht empfohlen. Patienten mit stabilem Asthma wird jedoch weiterhin empfohlen, regelmäßig körperlich aktiv zu sein, da dies zur Verbesserung der kardiopulmonalen Funktion beitragen kann.

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