Wenn es um Viren geht, denken die meisten Menschen zunächst an Krankheit, Infektion und Katastrophe. Beispielsweise haben Grippe, AIDS und Hepatitis B der Menschheit einen hohen Preis abverlangt. Manche Leute haben sich gefragt, ob es keine Viren gibt, die für den Menschen nützlich sind. Es ist wahr. Einige Viren können zur Krebsbekämpfung eingesetzt werden! Die Wissenschaft entwickelt onkolytische Viren, die für den Menschen von Nutzen sind. Dazu gehört auch die Untersuchung natürlicher oder gentechnisch veränderter Viren, die sich selektiv in Tumorgeweben replizieren und dann Tumorzellen infizieren und abtöten können, ohne dabei auf normale Zellen eine oder mehrere geringe Auswirkungen zu haben. Vor kurzem hat das Team von Zhao Yongxiang in meinem Land bemerkenswerte Forschungsfortschritte auf diesem Gebiet erzielt. Das von ihnen modifizierte Newcastle-Disease-Virus (NDV) kann Krebszellen durch einen präzisen hyperakuten Abstoßungsreaktionsmechanismus wirksam abtöten und führt onkolytische Viren in das Zeitalter der „hyperakuten Immunität“. Lassen Sie uns kurz darüber sprechen, wie onkolytische Viren Krebs bekämpfen. Bild von der Website der Zeitschrift Was sind onkolytische Viren? Können Viren Krebszellen lysieren? Der Hauptgrund, warum es so schwierig ist, Krebszellen zu bekämpfen, liegt darin, dass sie nicht nur wild wachsen, sondern auch das Immunsystem täuschen, sodass der Körper sie als „seine eigenen“ Zellen behandelt und ihr Wachstum zulässt. Onkolytische Viren sind wie eine Spezialeinheit, die gezielt Krebszellen angreift. Sie können in Krebszellen eindringen und dort „explodieren“, wodurch die Krebszellen chaotisch zerfallen, oder ihre Tarnung aufbrechen und das Immunsystem aktivieren, wodurch der Körper die Krebszellen wiedererkennt und angreift. Derzeit sind acht Typen onkolytischer Viren im Einsatz, jeder mit seinen eigenen Vor- und Nachteilen: Aus Referenz [2] Theoretisch besteht der Hauptvorteil der onkolytischen Immuntherapie darin, dass onkolytische Viren so konzipiert werden können, dass sie gezielt Tumorzellen angreifen und dabei gesunde Zellen nur wenig schädigen. Daher können systemische Nebenwirkungen im Vergleich zu herkömmlichen chirurgischen Eingriffen, Strahlentherapie und Chemotherapie erheblich reduziert werden. Daher ist dies auch ein heißes Forschungsgebiet. Bis zum 25. August 2023 wurden 227 klinische Studien im Zusammenhang mit onkolytischen Viren registriert, von denen 8 in die Phase III der klinischen Studien eingetreten sind und sich hauptsächlich auf Melanome, Blasenkrebs, Kopf- und Halskrebs, Leberkrebs, Eierstockkrebs usw. konzentrieren. Derzeit sind weltweit vier onkolytische Virustherapien auf dem Markt. Allerdings sind diese Methoden noch mit Schwierigkeiten behaftet, wie etwa „die Injektion erfolgt hauptsächlich intratumoral und kann weit verbreiteten metastasierten Krebs nicht gezielt bekämpfen“ und „das Virus wird vom menschlichen Immunsystem beseitigt“, die den Schlüssel zu diesem Forschungsdurchbruch darstellen. Aus Referenz [3] Chinas Durchbruch: Hyperakute Abstoßungsreaktion macht onkolytische Viren stärker! Wie können wir angesichts der Schwierigkeiten der bestehenden onkolytischen Virustherapie dafür sorgen, dass onkolytischen Viren eine größere Rolle zukommt? Das Team des chinesischen Wissenschaftlers Zhao Yongxiang gab eine mutige Antwort: Es nutzte die hyperakute Immunreaktion des Körpers, um die Letalität onkolytischer Viren zu verdoppeln! Zunächst wählten sie das Newcastle-Disease-Virus (NDV) aus, das schnell erkannt wird und dessen Replikation nach der Infektion normaler Zellen durch den Interferon-Typ-I-Signalweg gehemmt wird, wodurch es die Wahrscheinlichkeit verringert, dass es normale Zellen schädigt. Krebszellen verlieren jedoch diese Funktion, sodass sich diese Viren in den Krebszellen vermehren können. Darüber hinaus hat das Team von Zhao Yongxiang eine wichtige Innovation hervorgebracht. Sie implantierten ein α1,3GT-Gen von Schweinen in NDV. Auf diese Weise kann das Virus, nachdem es Krebszellen infiziert hat, auf deren Oberfläche ein spezielles Antigen – α-Gal – produzieren. Diese scheinbar geringfügige Veränderung löst im menschlichen Körper eine extreme Immunreaktion aus: eine hyperakute Abstoßung. Einfach ausgedrückt: Der Mensch trägt von Natur aus eine große Zahl von Antikörpern in sich, die sich speziell gegen α-Gal richten. Sobald dieses „fremde Molekül“ erkannt wird, greift das Immunsystem sofort mit aller Kraft an. Das Team um Zhao Yongxiang machte sich diese Eigenschaft zunutze, um als „unsere eigenen Leute“ getarnte Krebszellen in die „meistgesuchten Verbrecher“ des Immunsystems zu verwandeln. Wenn NDV-GT (Newcastle-Disease-Virus mit α1,3GT-Gen) Krebszellen infiziert, lösen diese „markierten“ Krebszellen schnell einen Immunsturm aus, der zu einer lokalen Blockade der Blutgefäße, einem massiven Tod der Krebszellen und der Aktivierung der systemischen Immunantwort gegen Krebs führt. Dies bedeutet, dass nicht nur der Primärtumor eliminiert wird, sondern auch entfernte Metastasen von Krebszellen aufgespürt werden. In Modellversuchen mit Leberkrebs bei Affen gelang es diesem onkolytischen Virus, den Tumor innerhalb von drei Monaten vollständig verschwinden zu lassen, ohne dass ernsthafte Nebenwirkungen auftraten. Farbdoppler-Ultraschall zeigte, dass die Tumore der Affen nach der NDV-GT-Behandlung zurückgingen oder sogar verschwanden Anschließend wurde in einer klinischen Studie der Phase I mit 20 Patienten mit fortgeschrittenem Krebs festgestellt, dass die Krankheit bei 90 % der Patienten unter Kontrolle war und die Tumore einiger Patienten sogar deutlich schrumpften oder vollständig verschwanden. So kam es beispielsweise bei einer Patientin (P2) mit fortgeschrittenem Eierstockkrebs und ausgedehnten Peritonealmetastasen nach der Behandlung mit NDV-GT zu einer deutlichen Tumorreduktion und einer teilweisen Remission, die bis zu 12 Monate anhielt. Dieser Durchbruch beweist, dass onkolytische Viren nicht nur ein wirksames Mittel zur Krebsbehandlung sein können, sondern durch den Mechanismus der „sekundären Verstärkung“ des Immunsystems auch die Wirksamkeit verbessern können, sodass Krebspatienten wirklich davon profitieren. Es ist zu beachten, dass die NDV-GT-Therapie zwar ein vielversprechendes Potenzial aufweist, ihre Wirksamkeit jedoch aufgrund der geringen Stichprobengröße der Studie und des Fehlens einer Kontrollgruppe durch eine randomisierte kontrollierte Studie mit einer größeren Stichprobengröße weiter evaluiert und bestätigt werden muss. Sind onkolytische Viren wirklich sicher? Gibt es Nebenwirkungen? Onkolytische Viren können Krebszellen gezielt angreifen, aber letztendlich handelt es sich um ein lebendes Virus, und die Sicherheit ist für die Patienten immer noch die größte Sorge. Wird es gesunde Zellen infizieren? Wird es eine übermäßig starke Immunreaktion auslösen? Sind die Nebenwirkungen beherrschbar? Wissenschaftler haben diese Fragen im Rahmen ihrer Forschung untersucht. Erstens schädigen onkolytische Viren selten versehentlich gesunde Zellen. Krebszellen verfügen nur über schwache antivirale Fähigkeiten, während gesunde Zellen Viren wirksam eliminieren können. Daher replizieren sich onkolytische Viren grundsätzlich nur innerhalb von Krebszellen. Die Forschung des Teams von Zhao Yongxiang an der Guangxi Medical University ging noch einen Schritt weiter. Sie implantierten das α1,3GT-Gen in das Newcastle-Disease-Virus (NDV), um eine hyperakute Immunreaktion auszulösen, die es dem Immunsystem ermöglicht, Krebszellen genau zu identifizieren und zu eliminieren, während gesunde Zellen nahezu unberührt bleiben. Zweitens lösen bestehende onkolytische Virustherapien im Allgemeinen keine unkontrollierbaren Immunreaktionen aus. Die derzeit zugelassenen onkolytischen Virustherapien T-VEC und H101 haben gezeigt, dass sie lokale entzündliche Immunreaktionen auslösen können, die sich in leichtem Fieber, Müdigkeit sowie lokaler Rötung und Schwellung äußern und normalerweise innerhalb von 24 bis 48 Stunden abklingen. Das NDV-GT-Virus der Guangxi Medical University verbessert die Anti-Krebs-Wirkung, indem es den lokalen Immunangriff verstärkt und gleichzeitig das Risiko einer systemischen Entzündung vermeidet. Obwohl in aktuellen Forschungsarbeiten und klinischen Tests keine schwerwiegenden Nebenwirkungen festgestellt wurden, müssen wir bei der Ausweitung klinischer Tests und tatsächlicher Anwendungen in der Zukunft besonderes Augenmerk auf mögliche seltene, aber schwerwiegende Nebenwirkungen und die langfristigen Auswirkungen des Virus auf das Immunsystem legen. Darüber hinaus verbreiten sich onkolytische Viren nicht in der Bevölkerung. Onkolytische Viren sind nicht in der Lage, sich zu verbreiten, und Studien haben gezeigt, dass behandelte Patienten das Virus nicht auf andere übertragen. Im Rahmen klinischer Studien wurden keine Fälle festgestellt, in denen sich medizinisches Personal oder deren Familien durch den Kontakt mit Patienten mit dem NDV-GT-Virus infizierten. Dennoch muss bei der tatsächlichen Anwendung darauf geachtet werden, dass die einschlägigen Biosicherheitsvorschriften und Betriebsverfahren strikt eingehalten werden, um sicherzustellen, dass das Virus nicht versehentlich verbreitet wird. Bezüglich der Nebenwirkungen zeigen vorliegende Studien, dass die onkolytische Virustherapie grundsätzlich verträglich ist und sich vor allem in kurzzeitigen „grippeähnlichen Symptomen“ und lokalen Injektionsreaktionen äußert. In einer klinischen Studie an der Guangxi Medical University erhielten 20 Patienten mit fortgeschrittenem Krebs eine Behandlung mit dem NDV-GT-Virus und 90 % ihrer Erkrankungen konnten ohne schwerwiegende Nebenwirkungen unter Kontrolle gebracht werden. Copyright-Bilder von rId9. Der Nachdruck und die Verwendung dieser Bilder können zu Urheberrechtsstreitigkeiten führen. In Zukunft werden Wissenschaftler die präzise Regulierungstechnologie des Virus weiter optimieren, um sicherzustellen, dass es nur in Krebszellen aktiviert wird, und personalisierte Dosisanpassungen erforschen, um Nebenwirkungen weiter zu reduzieren. Die onkolytische Virustherapie wird sicherer und wirksamer und gibt Krebspatienten neue Hoffnung. Abschließend muss darauf hingewiesen werden, dass sich mit Ausnahme der in der vorstehenden Tabelle genannten onkolytischen Virustherapien, die bereits zur Vermarktung zugelassen sind, andere onkolytische Virustherapien (einschließlich der NDV-GT-Therapie) noch im experimentellen Stadium befinden und ihre genauen therapeutischen Wirkungen und Langzeiteffekte noch nicht gründlich verifiziert wurden. Sowohl Ärzte als auch Patienten müssen vorsichtig sein. Verweise [1]Zhong L, Gan L, Wang B, et al. Hyperakutes, zur Abstoßung entwickeltes onkolytisches Virus für interventionelle klinische Studien an refraktären Krebspatienten. Zelle. 2025;188(4):1119-1136.e23. [2]Reddy R, Yan SC, Hasanpour Segherlou Z, et al. Onkolytische Virustherapie: Ein Überblick und vielversprechende zukünftige Richtungen. J Neurochirurgie. 2023;140(2):319-327. [3]Shalhout SZ, Miller DM, Emerick KS, et al. Therapie mit onkolytischen Viren: Fortschritte und Herausforderungen. Nat Rev Clin Oncol. 2023;20(3):160-177. Planung und Produktion Autor: Jiang Yongyuan, Master der Inneren Medizin, Dritte Militärmedizinische Universität Rezension | Pan Zhanhe, Chefarzt, Master Supervisor, Abteilung für Onkologie, Zhongshan-Krankenhaus, Universität Xiamen Planung – Ding Zong Herausgeber: Ding Zong Korrekturgelesen von Xu Lailinlin |
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Dieser Artikel stammt aus dem Artikel „Erkennung ...
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