Warum tritt Purpura Schönlein-Henoch häufiger bei Kindern auf?

Warum tritt Purpura Schönlein-Henoch häufiger bei Kindern auf?

1. Was ist Henoch-Schönlein-Purpura?

Purpura Schönlein-Henoch (HSP), auch als IgA-Vaskulitis bekannt, ist eine entzündliche Erkrankung der kleinen Blutgefäße, die durch die Ablagerung von Immunglobulin A (IgA) gekennzeichnet ist. Typische Symptome sind:

Purpura: ein roter oder violetter Ausschlag, der symmetrisch auf den unteren Extremitäten verteilt ist;

Gelenkschwellungen und Schmerzen: treten vor allem in Knie- und Sprunggelenken auf;

Gastrointestinale Symptome: Bauchschmerzen, Erbrechen und in schweren Fällen Invagination;

Nierenschäden: Hämaturie, Proteinurie (tritt bei etwa 30–50 % der Kinder auf).

2. Epidemiologische Daten zur hohen Inzidenz im Kindesalter

Purpura Schönlein-Henoch ist die häufigste systemische Vaskulitis bei Kindern. Etwa 90 % der Fälle treten bei Kindern im Alter von 2 bis 11 Jahren auf, insbesondere in der Altersgruppe der 3- bis 10-Jährigen, wobei das Verhältnis Jungen zu Mädchen etwa 1,2:1 beträgt. Bei Erwachsenen sind Fälle selten und die Symptome können schwerwiegender sein.

3. Hauptgründe für die hohe Inzidenz im Kindesalter

1. Unreifes Immunsystem

Überaktive Immunreaktion: Das Immunsystem von Kindern befindet sich in der „Lernphase“ und kann nach Kontakt mit Krankheitserregern überreagieren. Beispielsweise schüttet das Immunsystem nach einer Infektion große Mengen an IgA-Antikörpern aus, die Immunkomplexe bilden, sich an den Wänden der Blutgefäße ablagern und Entzündungen verursachen.

Die Schleimhautimmunität ist dominant: Die Darm- und Atemwegsschleimhautbarrieren von Kindern sind schwächer, Krankheitserreger und Allergene können leichter ins Blut gelangen und schleimhautbezogene IgA-Immunreaktionen aktivieren.

2. Infektion ist die Hauptursache

In etwa 50–70 % der Fälle lag vor Ausbruch der Krankheit eine Infektion der oberen Atemwege vor. Häufige Auslöser sind:

Viren: wie Adenovirus, Influenzavirus;

Bakterien: Besonders relevant sind Infektionen mit Streptokokken der Gruppe A;

Andere Krankheitserreger: Mykoplasmen, Parasiten usw.

Nach einer Infektion können die Antigene des Erregers körpereigene Proteine ​​imitieren und so zu Kreuzimmunreaktionen führen (Mechanismus der molekularen Mimikry).

3. Mehr Möglichkeiten für Allergenexposition

Nahrungsmittelallergien: wie Milch, Eier, Meeresfrüchte usw.;

Arzneimittelreaktionen: Antibiotika (wie Penicillin), nichtsteroidale Antirheumatika;

Umweltfaktoren: Pollen, Hausstaubmilben und Mückenstiche.

Kinder erforschen ihr Verhalten stärker und sind häufiger neuen Nahrungsmitteln und Umgebungen ausgesetzt, die leicht Allergien auslösen können.

4. Genetische Anfälligkeit

Familienneigung: Bei manchen Kindern gibt es in der Familie Fälle von Autoimmunerkrankungen (wie etwa systemischer Lupus erythematodes).

Genpolymorphismus: Genotypen wie HLA-DRB1*01 und HLA-B35 werden mit der Krankheitsanfälligkeit in Verbindung gebracht.

5. Schwache Darmbarrierefunktion

Bei Kindern ist die Darmdurchlässigkeit höher, wodurch Krankheitserreger und unverdaute Proteine ​​leichter in den Blutkreislauf gelangen können (das „Leaky-Gut“-Phänomen), was die Bildung von Immunkomplexen fördert.

4. Unterschiede in der Prognose zwischen Kindern und Erwachsenen

Selbstlimitierende Tendenz: In den meisten Fällen bei Kindern kommt es innerhalb von 4–6 Wochen zur Genesung und es ist nur eine symptomatische Behandlung (wie Ruhe und Schmerzlinderung) erforderlich.

Risiko einer Nierenbeteiligung: Bei etwa 5 % der Kinder kann es zu einer chronischen Nierenerkrankung kommen, die eine langfristige Überwachung der Urinaktivität erfordert.

Schlechte Prognose bei Erwachsenen: Erwachsene sind anfälliger für schwere Nierenschäden und Rückfälle, was mit Unterschieden in den Immunregulationsmechanismen zusammenhängen kann.

V. Empfehlungen zur Prävention und Behandlung

Vermeiden Sie Auslöser: Behandeln Sie Infektionen umgehend und reduzieren Sie die Exposition gegenüber bekannten Allergenen.

Regelmäßige Nachsorge: Überwachen Sie Ihre Urinroutine mindestens 6 Monate nach dem Auftreten, um Nierenschäden frühzeitig zu erkennen.

Gesunder Lebensstil: ausgewogene Ernährung, moderate Bewegung und verbesserte Immunität.

Purpura Schönlein-Henoch kommt bei Kindern sehr häufig vor und ist das Ergebnis einer Kombination aus Entwicklungsmerkmalen des Immunsystems, Infektionsexposition und genetischen Faktoren. Obwohl die Prognose bei den meisten Kindern gut ist, müssen die Eltern auf Nierenkomplikationen achten, unverzüglich einen Arzt aufsuchen und die Anweisungen des Arztes zur Nachsorge befolgen. Durch wissenschaftlich fundierten Schutz und frühzeitiges Eingreifen können die Auswirkungen von Krankheiten auf die Gesundheit von Kindern wirksam verringert werden.

Quellen:

- Pädiatrische Abteilung der Immunologiegruppe der Chinesischen Ärztegesellschaft „Leitlinien für die Diagnose und Behandlung der allergischen Purpura bei Kindern“

- Epidemiologische Studie im Zusammenhang mit The Lancet (2019)

- Eine Überprüfung der Mechanismen der IgA-Vaskulitis durch die National Institutes of Health (NIH)

<<:  Milchig weiß, gelb, grün... Ich bin erkältet, warum hat der Rotz unterschiedliche Farben?

>>:  Was sind die Unterschiede zwischen Oseltamivir und Arbidol als Mittel der ersten Wahl gegen Grippe?

Artikel empfehlen

Wie man flüssigen Brei macht

Wie gut kennen Sie sich mit der Zubereitung von f...

So beschneiden Sie Wintersüße Blumen

Wann sollten Wintersüße Blüten beschnitten werden...

Was ist Kohl?

Was ist Kohl? Kohl, auch als Weißkohl bekannt, is...

Zeitpunkt und Methode der Hami-Melonenbestäubung

Bestäubungsmethode für Hami-Melonen Die Hami-Melo...

Ist der Wasser-Banyan leicht anzubauen? Anbaumethoden und Vorsichtsmaßnahmen

Ist es einfach, einen Wasser-Banyan anzubauen? Di...

So züchten Sie Glücksbambus im Boden So züchten Sie Glücksbambus im Boden

Glücksbambus kann Glück und Reichtum ins Haus bri...