Der Patient gibt an, dass er „nicht empfindlich auf Narkosemittel reagiert“. Was soll ich tun?

Der Patient gibt an, dass er „nicht empfindlich auf Narkosemittel reagiert“. Was soll ich tun?

Die erste Operation heute war eine arthroskopische Meniskusreparatur. Als ich ihm die Risiken der Narkose erklärte und die Einverständniserklärung des Patienten unterschrieb, wurde er sehr ängstlich.

„Herr Doktor, ich möchte eine Halbkörperanästhesie wählen, habe aber Angst vor Schmerzen. Denn bei der letzten Operation war ich „narkoseresistent“ und habe die Operation überstanden.“

„Welche Operation?“ Als ich diesen neuen Begriff hörte, war ich sehr verwirrt!

„Bei meiner Geburt musste ich einen Kaiserschnitt machen lassen. Und als mir das letzte Mal ein Zahn gezogen wurde, hat die Narkose nicht angeschlagen. Geben Sie mir bitte mehr Narkose, ich habe Angst vor den Schmerzen!“

„Geben Sie mir nicht zu viel Betäubungsmittel. Zu viel kann zu einer Vergiftung führen. Es ist okay. Ich werde auf keinen Fall zulassen, dass Sie Schmerzen spüren.“

„Gib mir mehr. Ich habe online gesehen, dass ich dir am Ende ein paar Antagonisten nennen könnte.“

Wenn ich in der Vergangenheit auf eine solche Situation gestoßen bin, habe ich dem Patienten erklärt, dass es vielleicht daran lag, dass er beim letzten Mal zu ängstlich oder zu nervös war. Was ist also wahr an der Aussage der Patienten: „Ich reagiere nicht empfindlich auf Narkosemittel“? Lassen Sie uns heute die Gründe für diese Aussage herausfinden.

1. Warum glauben manche Menschen, dass „Anästhesie wirkungslos ist“?

1. Physiologische Unterschiede: unterschiedliche Stoffwechselraten

Die Geschwindigkeit, mit der Anästhetika verstoffwechselt werden, ist von Person zu Person unterschiedlich. Beispielsweise hängt der Stoffwechsel von Lokalanästhetika (wie Lidocain) mit der Leberfunktion, dem Körpergewicht und dem Alter zusammen. Besitzt der Patient eine höhere Aktivität medikamentenmetabolisierender Enzyme (etwa ein aktives CYP450-Enzymsystem), kann es zu einem schnelleren Abbau des Narkosemittels und damit zu einer kürzeren Narkosezeit oder einer abgeschwächten Wirkung kommen.

2. Individuelle Unterschiede in der Neuroanatomie

Das Prinzip der Lokalanästhesie besteht darin, die Weiterleitung von Nervensignalen zu blockieren. Bei manchen Menschen liegen die Nerven jedoch tief, das umgebende Gewebe ist dicht (z. B. Narbengewebe) oder die Nervenfasern sind auf besondere Weise verteilt (z. B. eine Variation der Nerven um die Zahnwurzeln herum), was zu einer Behinderung der Ausbreitung von Anästhetika führen und deren volle Wirkung verhindern kann.

3. Psychologische Faktoren: Angst und Schmerzwahrnehmung

Anspannung und Angst senken die Schmerzgrenze. Patienten können das Ziehen und Vibrieren während der Operation als „Schmerz“ fehlinterpretieren und fälschlicherweise glauben, dass die Narkose versagt hat. Darüber hinaus kann eine übermäßige Erwartung von Schmerzen die Beschwerden verstärken.

4. Arzneimitteltoleranz

Die langfristige Einnahme bestimmter Medikamente (wie Alkohol und Opioid-Analgetika) kann zu einer erhöhten Leberenzymaktivität führen und den Narkosestoffwechsel beschleunigen. Bei Patienten, die wiederholt Narkose erhalten, kann es aufgrund der verringerten Rezeptorempfindlichkeit auch zu einer gewissen Toleranz kommen.

5. Probleme mit der Operationstechnik oder Dosierung

Unbefriedigende Narkoseeffekte können auch durch Abweichungen des Arztes von der Injektionsstelle, eine unzureichende Narkosemitteldosis (insbesondere bei Kindern und übergewichtigen Patienten, bei denen die Dosis angepasst werden muss) oder eine unsachgemäße Lagerung von Arzneimitteln (z. B. die Unwirksamkeit von Narkosemitteln bei nicht gekühlter Lagerung) verursacht werden.

„Anästhetika“ ist ein allgemeiner Begriff für Narkosemittel, darunter Vollnarkosemittel, Lokalanästhetika, Analgetika, Muskelrelaxantien usw. Die Leute sagen oft: „Ich reagiere nicht empfindlich auf Narkosemittel“, womit sich im Allgemeinen Lokalanästhetika beziehen. Am häufigsten handelt es sich dabei um kleinere Operationen, die unter örtlicher Betäubung durchgeführt werden. Zu diesem Zeitpunkt verstärken die Anspannung und Angst des Patienten verschiedene Beschwerden. Ein Kaiserschnitt ist jedoch nicht üblich. Die meisten Kaiserschnitte werden unter kombinierter Spinal-Epiduralanästhesie oder Epiduralanästhesie durchgeführt. Das Ziehen des Bauchfells kann tatsächlich zu Beschwerden führen. Natürlich kann es sein, dass die Narkosewirkung aufgrund der Wirbelsäulenanatomie, des Gewichts usw. nicht optimal ist, aber die moderne Narkosetechnik ist sehr ausgereift und ein Wechsel zur Vollnarkose ist unbedenklich.

2. Gibt es wirklich einen „Anti-Anästhesie-Körper“?

Zunächst einmal gibt es in der Medizin keine klare Definition der „Antianästhesie-Konstitution“, aber bestimmte Erbkrankheiten können die Wirkung der Anästhesie beeinträchtigen.

Bei der „Unempfindlichkeit gegenüber Narkosemitteln“ handelt es sich eher um das Ergebnis des Zusammenwirkens mehrerer Faktoren als um ein absolutes „körperliches Problem“. Durch umfassende Kommunikation zwischen Arzt und Patient und wissenschaftliche Anpassung der Pläne können bei der überwiegenden Mehrheit der Patienten zufriedenstellende Narkoseeffekte erzielt werden. Wenn bei Ihnen mehrere Narkoseversagen aufgetreten sind, empfiehlt es sich, einen Anästhesisten aufzusuchen, um mögliche Ursachen auszuschließen und eine individuelle Strategie zu entwickeln.

Anästhesie ist eine exakte Wissenschaft und einer der Grundpfeiler der modernen Medizin. Es ermöglicht unzähligen Patienten eine schmerzfreie Behandlung und bietet zudem eine Garantie für die Durchführung chirurgischer Eingriffe. Mit dem medizinischen Fortschritt wird die Anästhesietechnologie sicherer, präziser und angenehmer und bietet den Patienten ein besseres Erlebnis!

Lu Zhixia, Abteilung für Anästhesiologie, Provinzkrankenhaus für Traditionelle Chinesische Medizin Hebei

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