Autor: Zuo Li, Chefarzt, Volkskrankenhaus der Peking-Universität Rezensent: Mao Yonghui, Chefarzt, Pekinger Krankenhaus Bei einem gesunden jungen Menschen können die Nieren etwa 100 ml Primärharn pro Minute filtern. Anschließend werden etwa 99 % des Primärharns in den Nierentubuli rückresorbiert und nur 1 % wird schließlich als Urin aus dem Körper ausgeschieden. Dies bedeutet, dass jede Minute etwa 1 ml Urin produziert wird, was sich auf etwa 1440 ml Urin pro Tag summiert. Die tägliche Urinproduktion des menschlichen Körpers bleibt normalerweise in einem relativ stabilen Bereich. Dieser Bereich kann aufgrund der aufgenommenen Wassermenge und der ausgeschiedenen Schweißmenge schwanken, was jedoch normal ist. Eine deutlich erhöhte oder verringerte Urinausscheidung kann jedoch auf eine Störung der Nieren oder eines anderen damit verbundenen Systems hinweisen. 1. Was versteht man unter Polyurie, Oligurie und Anurie? Polyurie kann in zwei Kategorien unterteilt werden: physiologische und pathologische. Physiologische Polyurie wird durch erhöhte Wasseraufnahme verursacht. Um das Gleichgewicht des osmotischen Drucks im Körper aufrechtzuerhalten, scheidet der Körper durch einen selbstregulierenden Mechanismus überschüssiges Wasser in Form von Urin aus, was sich als Polyurie äußert. Unter normalen physiologischen Bedingungen nimmt der Körper Feinanpassungen auf der Grundlage der Wasseraufnahme vor und wirkt über Hormone auf die Nieren ein, um den Grad der Wasserrückresorption durch die Nierentubuli zu regulieren. Bei einer Beeinträchtigung der Nierenfunktion, insbesondere bei einer Beeinträchtigung der tubulären Reabsorptionsfunktion der Niere, ist die Niere jedoch nicht in der Lage, den Primärharn in normalen Mengen effektiv zu resorbieren, was zu Polyurie führt. Sinkt beispielsweise die tubuläre Rückresorptionsrate auf 98 %, kann die tägliche Urinmenge auf 2880 ml ansteigen; Sinkt der Wert weiter auf 97 %, kann die tägliche Urinmenge bis zu 4.500 ml betragen und damit den Normalbereich weit überschreiten. Es ist anzumerken, dass selbst wenn ein gesunder Mensch an einem Tag kein Wasser trinkt, sein tägliches Urinvolumen normalerweise bei über 400 ml gehalten werden kann. Denn für die täglich von den Nieren im Körper verstoffwechselten Abfallstoffe sind mindestens 400 ml Urin erforderlich, um diese vollständig aufzulösen und auszuscheiden. Bleibt die tägliche Urinmenge unter 400 ml, spricht man von Oligurie; Sinkt der Wert weiter auf unter 100 ml, spricht man von Anurie. Eine langfristige Oligurie weist häufig darauf hin, dass möglicherweise Anomalien an den Nieren vorliegen. Abbildung 1 Original-Copyright-Bild, keine Erlaubnis zum Nachdruck 2. Was kann bei übermäßiger Urinmenge passieren? Eine erhöhte Urinausscheidung kann im Allgemeinen auf drei Hauptursachen zurückgeführt werden: Der erste Fall ist eine psychogene Polydipsie, d. h. die tägliche Wasseraufnahme der Person ist deutlich höher als normal, was zu einer entsprechenden Zunahme der Urinmenge führt. Bei der zweiten Erkrankung handelt es sich um eine Nierenfunktionsstörung, die sich darin äußert, dass die Nieren nicht mehr normal auf Hormone reagieren können, die die Urinausscheidung regulieren, was zu einer abnormen Erhöhung der Urinausscheidung führt. Dieses Phänomen wird als nephrogener Diabetes insipidus bezeichnet. Die dritte Situation besteht darin, dass die Nierenfunktion normal ist, das zentrale Nervensystem jedoch abnormal ist. Insbesondere führt eine unzureichende Sekretion des antidiuretischen Hormons dazu, dass die Nieren keine wirksamen Anweisungen vom Hypothalamus erhalten und somit den normalen Wasserrückresorptionsprozess nicht durchführen können, was zu Polyurie führt. Dieser Zustand wird als zentraler Diabetes insipidus bezeichnet. Zu den wichtigsten klinischen Manifestationen zählen vermehrtes Wassertrinken, eine deutlich erhöhte Urinausscheidung und starker Durst, wobei die tägliche Urinausscheidung oft 4 Liter übersteigt. Abbildung 2 Original-Copyright-Bild, keine Erlaubnis zum Nachdruck Um zu unterscheiden, ob die Polyurie durch Probleme in den Nieren selbst oder durch Anomalien im zentralen Nervensystem verursacht wird, kann zur Diagnose die exogene Injektion eines antidiuretischen Hormons notwendig sein. Wenn das Urinvolumen nach der Injektion deutlich abnimmt, kann dies auf einen zentralen Diabetes insipidus hinweisen. Wenn umgekehrt die Urinmenge nicht abnimmt, deutet dies eher auf eine Läsion der Niere selbst hin. In diesem Fall erfordert die weitere Diagnose normalerweise eine Nierenpunktionsbiopsie in Kombination mit einer Pathologie, um die spezifische Art der Erkrankung zu klären. 3. Welche Nierenerkrankungen können eine Oligurie oder Anurie verursachen? Im Falle einer Oligurie oder Anurie besteht in den folgenden beiden Situationen die Möglichkeit einer vollständigen Genesung. 1. Prärenale Niereninsuffizienz: Aufgrund eines unzureichenden Blutvolumens sinkt der Nierenperfusionsdruck, was zu einer Nierenfunktionsstörung führt. Im Frühstadium hat sich die Nierenstruktur noch nicht wesentlich verändert und die Nierenfunktion kann durch rechtzeitige Wasser- und Blutzufuhr wiederhergestellt werden. 2. Obstruktive Nephropathie: Eine plötzliche Obstruktion der Nieren kann durch Tumore, Steine oder äußere Kompression verursacht werden, die zu einer beidseitigen Harnleiterobstruktion führt. Wenn die Obstruktion rechtzeitig behoben werden kann, ist mit einer vollständigen Wiederherstellung der Nierenfunktion zu rechnen. Nierenläsionen betreffen mehrere Stellen, darunter die Glomeruli, die Nierentubuli, das Niereninterstitium und die Nierenblutgefäße. Dazu gehören beispielsweise das nephrotische Syndrom, Nephritis, akute Tubulusnekrose, Tubulusschäden und akute interstitielle Nephritis. Diese Läsionen können alle zu akuten Nierenschäden und einer verringerten Urinmenge führen. Wenn eine Person eine Verringerung der Urinausscheidung feststellt und den Verdacht hat, dass eine Nierenerkrankung die Ursache sein könnte, sollte der erste Schritt eine Urinanalyse sein, die die meisten Anzeichen einer Nierenerkrankung aufdecken kann. Zur weiteren Diagnose kann auch der Kreatininspiegel im Blut getestet werden. In Kombination mit Routineuntersuchungen des Urins und bildgebenden Nierenuntersuchungen können die meisten Nierenerkrankungen erkannt werden. |
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