Ericsson: Mobiler Videoverkehr soll bis 2018 jährlich um 60 % wachsen

Einer neuen Statistik von Ericsson zufolge müssen mobile Datentarife in den nächsten Jahren den Anstieg des Datenverkehrs berücksichtigen. Der Netzwerkausrüster sagte in seinem jüngsten Mobilfunkgeschäftsbericht, dass der mobile Datenverkehr bis 2018 um das Zwölffache ansteigen werde. Grund dafür sei die schnelle Einführung von Long Term Evolution (LTE)-Netzwerkverbindungen und ein starker Anstieg der Nutzung von mobilem Video-Streaming.
Ericsson sagte, dass sich der gesamte mobile Datenverkehr in den letzten Jahren jedes Jahr verdoppelt habe und dass das Wachstum des Internetverkehrs auf Mobilgeräten schneller sei als das auf PCs. Vier Schlüsselfaktoren für dieses Wachstum sind schnellere Netzwerke, die wachsende Zahl von Smartphones, mehr Benutzer und ein steigendes Interesse an mobilen Videodiensten wie YouTube, Netflix und der mobilen App zum Aufzeichnen und Teilen von Videos Vine (im Besitz von Twitter).
Ericsson fügte hinzu, dass der Videoverkehr in Mobilfunknetzen bis Ende 2018 jährlich um 60 Prozent wachsen werde und dann die Hälfte des weltweiten mobilen Datenverkehrs ausmachen werde.
„Video-Streaming-Dienste verzeichnen in einigen Märkten ein sehr starkes Wachstum“, heißt es in dem Bericht von Ericsson. „Die Menschen nutzen Dienste wie Netflix, HBO und Vimeo auf allen möglichen Geräten. Da Videokonferenzen nicht mehr nur über feste Einrichtungen in Konferenzräumen, sondern auch auf mobilen Geräten stattfinden, wird dies auch das Wachstum des Videoverkehrs in den Mobilfunknetzen vorantreiben.“
Ericsson hat seine Prognose für die weltweite Einführung von LTE, einem schnelleren Mobilfunkstandard, der auch als 4G bekannt ist, angehoben, da die Einführung von LTE schneller als erwartet verläuft. Zuvor war Ericsson davon ausgegangen, dass der Standard bis 2018 1,6 Milliarden Menschen abdecken würde. Jetzt geht das Unternehmen davon aus, dass der Standard zwei Milliarden Menschen abdecken wird.
Don McCullough, Kommunikationsdirektor bei Ericsson, sagte, LTE erreiche die schnellste Entwicklungsgeschwindigkeit, die im Bereich der Netzwerktechnologie bekannt sei. Bis der frühere GSMA-Standard die heutige geografische Abdeckung erreichte, dauerte es 20 Jahre, bis der schnellere Standard HSPA 15 Jahre dauerte. LTE soll den gleichen Abdeckungsgrad bereits in sieben Jahren erreichen.
Ericsson, das nach eigenen Angaben einen Anteil von 50 Prozent an der weltweiten LTE-Netzwerkinfrastruktur hat, erwartet, dass die Standards LTE und HSPA im Jahr 2018 die Mobilfunknetze dominieren werden, wobei die LTE-Abdeckung in Nordamerika besonders breit sein wird.
Der Ausbau der Mobilfunknetze verlief so rasant, dass Ericsson seine Prognose für die Zahl der Smartphone-Nutzer weltweit im Jahr 2018 von 3,3 Milliarden auf 4,5 Milliarden nach oben korrigieren musste.