Neuer Durchbruch in der Alzheimer-Forschung! Leichte kognitive Beeinträchtigung verbirgt Risiko-„Code“

Neuer Durchbruch in der Alzheimer-Forschung! Leichte kognitive Beeinträchtigung verbirgt Risiko-„Code“

Angesichts der Alterung der Weltbevölkerung werden kognitive Beeinträchtigungen wie die Alzheimer-Krankheit zu einer großen Herausforderung im Bereich der öffentlichen Gesundheit. Im Verlauf dieser Erkrankungen beeinträchtigen neuropsychiatrische Symptome wie Apathie, Depression und Aggressivität nicht nur die Lebensqualität der Patienten erheblich, sondern gelten auch als wichtige Anzeichen für den Krankheitsverlauf. Bisherige Studien konzentrierten sich jedoch meist auf die Analyse einzelner neuropsychiatrischer Symptome und es fehlte an einer eingehenden Untersuchung der Wechselwirkungen zwischen neuropsychiatrischen Symptomen und ihrer langfristigen Beziehung zu kognitiven Veränderungen. Kürzlich veröffentlichte ein Forscherteam der Columbia University eine Studie in der Fachzeitschrift Biological Psychiatry. Ziel dieser Studie war es, die Klassifizierungsmerkmale neuropsychiatrischer Symptome bei Patienten mit leichter kognitiver Beeinträchtigung und früher Alzheimer-Krankheit sowie die langfristige Beziehung zwischen diesen Symptomen und kognitiven Veränderungen systematisch zu analysieren, um neue Wege zu finden, das Alzheimer-Risiko frühzeitig zu erkennen und zu bewältigen.

Forschungsprozess

Die Daten für diese Studie stammen aus der renommierten Alzheimer's Disease Neuroimaging Initiative, einer Datenbank, die eine große Menge detaillierter klinischer und bildgebender Daten zu Patienten mit Alzheimer-Krankheit und leichter kognitiver Beeinträchtigung enthält. Das Forschungsteam wählte sorgfältig 1.472 Patienten als Forschungsteilnehmer aus, bei denen bei der Basisuntersuchung eine leichte kognitive Beeinträchtigung oder Alzheimer-Krankheit diagnostiziert worden war und die neuropsychiatrische Symptomwerte aufwiesen.

Zur umfassenden Bewertung der neuropsychiatrischen Symptome dieser Patienten wurde die Neuropsychiatric Rating Scale oder ihre vereinfachte Version verwendet. Diese Skalen erfassen detailliert die Häufigkeit und Schwere neuropsychiatrischer Symptome wie Wahnvorstellungen, Halluzinationen, Unruhe, Depression und Angst, die bei Patienten innerhalb eines Monats auftreten, um daraus einen neuropsychiatrischen Skalenwert abzuleiten. Je höher der Wert, desto schwerwiegender sind die neuropsychiatrischen Symptome. Darüber hinaus wurde im Rahmen der Studie ein Fragebogen zur Funktionsbeurteilung verwendet, um die tägliche Funktionsleistung der Patienten zu bewerten, sowie eine Reihe anderer klinischer Tests wie der Mini-Mental-State-Test, die Clinical Dementia Rating Scale und die Geriatric Depression Scale, um den kognitiven und funktionellen Status der Patienten vollständig zu erfassen.

Während der Datenanalysephase verwendete das Forschungsteam fortschrittliche statistische Modelle, um die neuropsychiatrischen Symptome der Patienten zu klassifizieren, und analysierte die langfristige Beziehung zwischen verschiedenen neuropsychiatrischen Symptomkategorien und kognitiven Veränderungen. Sie konzentrierten sich insbesondere auf den Zusammenhang zwischen Kategorien neuropsychiatrischer Symptome und dem Risiko des Übergangs von einer leichten kognitiven Beeinträchtigung zur Alzheimer-Krankheit.

Forschungsergebnisse

Nach eingehender Analyse identifizierte das Forschungsteam drei Hauptkategorien neuropsychiatrischer Symptome: keine neuropsychiatrischen Symptome, Apathie/Emotionalität und komplexe neuropsychiatrische Symptome. Unter ihnen machte die Gruppe ohne neuropsychiatrische Symptome 51,7 % der Stichprobe aus, und diese Patienten zeigten fast keine neuropsychiatrischen Symptome; Die Gruppe der Apathie/Emotionalität machte 39,8 % aus und äußerte sich hauptsächlich in Apathie, Depression, Reizbarkeit und Angstzuständen. und die Gruppe mit komplexen neuropsychiatrischen Symptomen machte 8,5 % aus. Diese Patienten wiesen mehrere neuropsychiatrische Symptome gleichzeitig auf und die Symptome waren schwerwiegender.

Die Studie ergab, dass die Gruppe mit komplexen neuropsychiatrischen Symptomen und die apathische/emotionale Gruppe zu Beginn bei allen kognitiven Tests schlechter abschnitten als die Gruppe ohne neuropsychiatrische Symptome. Insbesondere schnitt die Gruppe mit komplexen neuropsychiatrischen Symptomen bei Tests wie dem Kurzzeitgedächtnis und dem Uhrenzeichnen deutlich schlechter ab als die beiden anderen Gruppen. Bei diesen Gruppen kam es im Laufe der Zeit auch zu einem deutlich schnelleren Rückgang der Alltagsfunktionen als bei der Gruppe ohne neuropsychiatrische Symptome.

Noch wichtiger ist, dass die Studie einen signifikanten Zusammenhang zwischen neuropsychiatrischen Symptomkategorien und dem Risiko der Entwicklung einer leichten kognitiven Beeinträchtigung zur Alzheimer-Krankheit aufzeigte. Nach Anpassung an Kovariate waren komplexe neuropsychiatrische Symptome mit einem um 103 % erhöhten Risiko für die Entwicklung einer Alzheimer-Krankheit bei Patienten mit leichter kognitiver Beeinträchtigung verbunden, während Apathie/Emotionalität mit einem um 39 % erhöhten Risiko für die Entwicklung einer Alzheimer-Krankheit bei Patienten mit leichter kognitiver Beeinträchtigung verbunden war. Einfach ausgedrückt: Wenn bei Patienten mit leichter kognitiver Beeinträchtigung komplexe neuropsychiatrische Symptome oder Apathie/emotionale Symptome auftreten, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie in Zukunft an AD erkranken, erheblich erhöht. Daher können diese Symptome als Warnsignale zur Früherkennung eines AD-Risikos dienen.

Zukunftsaussichten

Die Ergebnisse dieser Studie liefern neue Erkenntnisse zur Früherkennung und Behandlung des Alzheimer-Risikos. Durch die Identifizierung spezifischer Kategorien neuropsychiatrischer Symptome können Ärzte das Risiko einer Entwicklung zur Alzheimer-Krankheit bei Patienten mit leichter kognitiver Beeinträchtigung genauer vorhersagen und so früher eingreifen. Gleichzeitig wird erwartet, dass die Entwicklung spezifischer Interventionsstrategien für verschiedene Kategorien neuropsychiatrischer Symptome eine neue Möglichkeit darstellt, das Fortschreiten der Alzheimer-Krankheit zu verzögern und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.

In Zukunft wird das Forschungsteam die Stichprobengröße weiter ausbauen und die biologischen Mechanismen neuropsychiatrischer Symptome und kognitiver Veränderungen genauer erforschen. Gleichzeitig ist die Kombination mehrdimensionaler Daten aus Genetik und Bildgebung zur Erstellung eines umfassenderen Risikobewertungsmodells für die Alzheimer-Krankheit eine vielversprechende Forschungsrichtung.

Referenz: Park JI, Lee S, Huber B, et al. Empirische Klassifizierung neuropsychiatrischer Symptome und Zusammenhang von Klassen mit diagnostischem Verlauf und kognitivem Abbau bei MCI- und AD-Populationen. Biologische Psychiatrie. Online veröffentlicht am 6. Februar 2025. doi:10.1016/j.biopsych.2025.01.026

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